Strand Koh Phi Phi bei Tag; nachts gehts hier anders zu! |
Annika: Dass Koh Phi Phi eine beliebte, eine sehr beliebte
Destination für Thailand-Reisende ist, bemerkten wir, als wir die Fähre zur „Perle
der Andamanensee“ bestiegen. Es stapelten sich schon unzählige Rucksäcke und
Rollkoffer im Laderaum, die jungen Frauen in Hotpants oder bunten, sogenannten
Fisherman-Hosen (die ausschließlich nur Touristen anziehen) und den
dazugehörigen jungen Männern mit freiem Oberkörper gehörten.
Feuershows bei lauter Musik am Strand bei Nacht |
Atemberaubend schön! |
Wir wollten aber dennoch einiges von Phi Phi und der
Umgebung sehen, und so nahmen wir am nächsten Tag an einer Island-Hopping-Tour
teil. Wer fleißig unseren Blog liest, weiß ja, was eine Island-Hopping-Tour
ist. Man fährt mit einem Boot von einer Insel zur nächsten und kann baden und
oft auch schnorcheln.
Island-Hopping-Tour auf Koh Phi Phi |
Bei dieser Tour wurde uns wieder bewusst, warum Touristen
Thailand so sehr lieben. Die Sonne scheint, das Meer ist wunderschön blau, das
Wasser angenehm warm, die Strände traumhaft. Trotzdem waren wir überrascht,
dass manche der Teilnehmer begeistert vom Schnorcheln waren. Entweder keine
oder tote Korallen, keine Anemonen, aber ein paar bunte Fische. Und Quallen. Obwohl wir uns immer wieder vornehmen, nicht zu viel zu
vergleichen, offen und (noch immer) begeisterungsfähig zu sein und uns an jeder
Tätigkeit zu erfreuen, fiel es mir dieses Mal schwer. Die Werbebilder und
Prospekte zeigen eine Unterwasserwelt, die es um Koh Phi Phi sicher mal gegeben
hat. Bevor Phi Phi von Touristen und Müll überschwemmt wurde.
"The Beach", und Annikas "DiCaprio" |
Wenn man über diese traurige Tatsache hinwegsah und sich
über die unzähligen Tourboote nicht ärgerte sondern amüsierte, konnte man sich
beim Anblick der Inseln und deren Strände wirklich freuen. Und das taten wir
auch! Wir besuchten unter anderem auch wohl einen der berühmtesten Strände
Thailands, und zwar „The beach“, an dem der Film „The beach“ mit Leonardo
DiCaprio gedreht wurde. Wie tausend andere Touristen an diesem Tag machten wir
pflichtschuldigst einige Fotos. Traumhafte Kulisse! Aber wie viele andere
Touristen seufzten wir auch und bemerkten mit einem Lächeln „zu viele
Touristen“.
Ein Liter - Kübel - Cocktail für 200 Baht |
Nach diesem Tag waren wir sehr müde, doch da wir Phi Phi
am nächsten Tag ohnehin verlassen wollten, entschieden wir uns an diesem Abend noch
die Party am Strand anzusehen. Damit dem Image Koh Phi Phis auch Genüge getan
wurde. Obwohl oder gerade weil wir Mühe hatten, den Ein-Liter-Kübel Alkohol
auszutrinken, den wir für 200 Baht (ca. 4-5 Euro) erstanden hatten, hatten wir
unseren Spaß und die Feuershows am Strand sind sehenswert, zumindest für ein
bis zwei Stunden. :)
Aussicht über Koh Phi Phi |
Am nächsten Tag machten wir uns nach dem Frühstück auf
den Weg zum Aussichtspunkt. Der Ausblick ist wirklich traumhaft und wir sind
froh, dass wir Phi Phi auch von dieser Seite gesehen haben. Eine ältere Dame
aus Österreich erzählte uns von Koh Phi Phi vor über 30 Jahren. Da ging es
wahrhaftig noch ruhiger zu und es gab keine Resortanlagen, sondern nur kleine
Gästehäuser. Wir sind zu spät gekommen. :) Dennoch, wir sind froh, dass wir Phi
Phi gesehen und erlebt haben.
Der Abschied fiel uns allerdings nicht allzu schwer.
Nächste Destination: Phuket
Touristen-Massen |
Andi: Auf die große Insel Phuket strömen pro Jahr 4 Millionen
Touristen, 16x mehr Menschen als die Insel Einwohner hat. Da
wir Richtung Norden wollten und Phuket von Phi Phi aus leicht zu erreichen ist,
führte unser Weg auch auf diese Insel, die für viele Pauschalreisende der
Inbegriff von Thailand ist. Als wir die große komplett volle Fähre bestiegen
sahen wir am Pier von Koh Phi Phi eine lange lange Menschenschlange für eine andere Fähre anstehen. Wir fragten einen Angestellten von unserer Fähre, wo denn
dieses Schiff hinfährt. Darauf erwidert er: „Phuket“ Dann zeigt er auf ein weiteres Schiff und sagt: „Phuket“
und unser Schiff natürlich auch: „Phuket“ Drei riesige Fähren und alle fahren nach Phuket - Wo
fahren wir da nur hin?
Phi Phi's Umgebung: beeindruckende Kalksteinfelsen. |
Auf Phuket werden wir unfreiwillig wieder mit den Massen an Pauschaltouristen konfrontiert, die wir auf unserer
individuellen Reise in viele unbekannte bzw. weniger bereiste Länder praktisch
nie getroffen haben. Neugierig und erstaunt beobachten wir auf der Fähre, was
sich da so abspielt. Offenbar wurden gewaltige Gruppen an chinesischen
Touristen, aber teils auch Inder, Engländer, Deutsche, etc. mit dem Schiff für einen
Tagesausflug nach Koh Phi Phi und zurück gekarrt. Und wir waren mittendrin!
Schon eine halbe Stunde vor der Ankunft drängen sich vor allem betagtere
Touristen zum Ausgang, um ja die Ersten zu sein, die aussteigen. Ein Tumult
bricht aus, auf den leidgeprüfte Angestellte und Reiseführer schon gefasst
sind: Mit Schildern auf Chinesisch und Englisch bitten sie die Touristen
schreiend, auf ihren Plätzen zu bleiben.
Der Abschied von Phi Phi fällt nicht allzu schwer. |
Am Hafen werden die Touristen in Dutzende Minibusse
gequetscht, die schon alle bereit stehen, um die Leute zurück in ihre Resorts
zu bringen. Wir fühlen uns ein wenig wie Fremdkörper in diesem fast schon
maschinell präzise ablaufenden Prozess. Wir sind dann also wohl
die einzigen von den 500 Personen an Bord, die weder eine Unterkunft gebucht
haben, noch wissen, wie wir irgendwo hinkommen. Doch auf diese zwei Touristen
hat ein Taxifahrer gewartet. Er erspähte uns in der Menge von weitem und er
winkte und rief uns zu. Ob er wirklich uns meint? Ja. Liegt es an unseren
Rucksäcken und unseren prüfenden Blicken oder unterscheiden wir uns wirklich
schon so sehr von Pauschaltouristen (durchaus wünschenswert)?
Jedenfalls fuhren wir mit ihm dann, nach einigem
diskutieren über den Preis und ob denn kein billigerer Bus fährt (typisches
Verhalten von Weltreisenden), in die Stadt Phuket. Er brachte uns zu einem netten wirklich günstigen Backpackerhostel
und wir waren ganz zufrieden und froh eine Unterkunft für die Nacht gefunden zu
haben.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen