Elefant am Straßenrand |
Touristischer Strand am Abend, Phuket |
Außerdem gab uns das Auto die Möglichkeit völlig
unabhängig von irgendwelchen Schleppern, Fixern oder Minibus-Touren zu sein,
und auch weniger touristische Orte zu sehen. Auf der Insel Phuket erkundeten wir ein wenig
die touristisch lebhaften Küstenörtchen mit unzähligen Bars, Restaurants und
Hotels und die Strände, an denen sonnenhungrige Touristen ihren Urlaub
verbringen. Nach einem Tag Phuket hatten wir genug, und fuhren endlich ans Festland,
wo wir gleich einen kilometerlangen, leeren, schönen Strand fanden.
Khao Sok Nationalpark
Blick über den Khao Sok Nationalpark im Süden Thailands |
Unser eigentliches Ziel in dieser Woche (für unsere
Verhältnisse eine kurze Zeit) war, zwei Nationalparks im Süden Thailands zu
besuchen.
Im Khao Sok Nationalpark, wo aus grünem Regenwald Kalksteinberge
aufragen, befindet sich auch ein riesiger (leider künstlicher) Stausee. Dieser
See zieht sich in viele kleine Täler der gebirgigen Landschaft und schuf
zweifellos eine beeindruckende Gegend. Wir wollten uns eine Bootsfahrt über den
See nicht entgehen lassen und fuhren mit unserem Auto zum Bootspier,
von wo Bootstouren starten. Wir wollten ein eigenes Boot mieten und
nicht auf eine der Touren für die mit Minibussen angekarrten
Touristen gehen.
Das brachte uns wieder einmal in Konflikt mit der gut
entwickelten Bootsmafia, die für Thailand völlig utopische Preise verlangt.
1800 Baht (40 Euro) für zwei Stunden Fahrt auf dem See! Für dieses Geld kann
man in Thailand 4 Tage in einem Gästehaus übernachten. Oder bei uns mit dem
Schiff von Bregenz nach Konstanz hin und retour fahren und sich noch ein Eis
gönnen. Aber wir sind hier in Thailand?! Trotzdem ging Verhandeln nicht mehr:
„same, same – same price“. Zu viele arglose Touristen haben in der
Vergangenheit den Preis widerstandslos gezahlt, sodass die Bootsmafia es nicht
mehr für nötig hält auch nur für etwas weniger als den Wucherpreis einen Finger
zu rühren. Uns war gleich klar: Nicht mit uns! Wir sind nicht 10 Monate
gereist, um uns hier von der Bootsmafia nach Strich und Faden über den Tisch
ziehen zu lassen.
Selbstbewusst und erfahren wie wir ja mittlerweile sind,
beschlossen wir an einem winzigen Pier weiter weg uns selbst einen Fischer oder
sonst jemanden zu suchen, der uns billiger über den See fährt. Das muss doch
noch möglich sein in Thailand!
Mit Pan, M und Police im Boot |
Gesagt getan. Und so kam es, dass wir drei Männer,
die im Schatten lümmelten, ansprachen. Einer konnte glücklicherweise sehr
schlecht Englisch. Wild gestikulierend, lachend und lange überlegend konnte
sich der Mann auch halbwegs mit uns unterhalten. Neben ihm lagen zwar trotz der frühen Stunde ein paar Bier, aber er schien klar genug im
Kopf zu sein. Er stellte sich selbst als „Pan“ und die anderen beiden
als „M“ (Bootsfahrer) und „Police“ vor. Police deshalb, weil er tatsächlich
ein Nationalpark-Ranger war. Wir konnten es kaum glauben, aber er
zeigte uns dann seinen durchaus echt scheinenden Ausweis. Ein Ranger, der an
einem kleinen Pier zwischen Müll am Boden herumsitzt und nichts tut…
Beeindruckende Landschaft |
Wir verhandelten. Erst wollte er nicht, und dann
plötzlich doch, aber nur, wenn wir auch ein Mittagessen in einem kleinen Resort
mitbuchen. Irgendwann war klar, dass er uns für 1300 Baht über den See fahren
und uns die berühmtesten Felsformationen zeigen wollte, und uns ein
Mittagsbuffet für zwei Personen anbot. Gar nicht so schlecht, Mittagessen
inklusive und 500 Baht billiger. Während der ganzen Zeit sprachen M und Police nichts,
starrten auf ihre Handys und rauchten. Wir vereinbarten, uns um 12 Uhr beim
Hauptpier zu treffen.
Das schwimmende Resort im See |
Es war noch fast eine Stunde bis 12 Uhr, aber wir hatten
sonst nichts anderes vor; also machten wir uns gleich auf den Weg zum Pier. Während wir da so saßen, dachten wir über diese Aktion nach und
waren immer unzufriedener mit unserem Deal. Lohnt sich die Fahrt überhaupt? Die
langen Verhandlungen hatten uns schon die Lust auf die Tour
verdorben. Wir wussten nicht ob wir uns
ärgern oder freuen sollten, als tatsächlich um ca. 12:10 Uhr
ein Boot um die Ecke getuckert kam. Mit M als Steuermann. Police und Pan lagen
entspannt im Boot, letzterer winkte uns fröhlich zu. Dann mal los!
Baden im See |
Das ausgezeichnete Mittagessen |
Das Resort sah eher etwas exklusiver aus, doch Pan,
M und Police, die komischen Gestalten, entpuppten sich tatsächlich als
Resortmitarbeiter, die uns das Essen servierten oder das Geld kassierten.
Zwischenzeitlich zog Pan sein T-Shirt aus, und sprang mit Jeans in den See, um
anschließend den zwei einzigen anderen Gästen des Resorts völlig durchnässt und
mit freiem Oberkörper das Mittagessen zu servieren.
Danach hatten wir noch genügend Zeit, um ein wenig im
klaren Wasser des Sees zu schwimmen und zu entspannen, bevor uns diesmal ein
anderer Bootsfahrer mit einem „guten Boot“ zu den berühmten Felsformationen und
danach zurück zum Pier brachte. Eine Privattour nur für uns, und es waren keine
anderen Tourboote mehr unterwegs, was uns sehr freute.
Wir sind froh, dass wir dieses Abenteuer gewagt haben.
Laem Son Nationalpark
Annika: Der
zweite Nationalpark, den wir besuchten, liegt an der Westküste Thailands, zu
dem viele einsame Strände und Buchten mit Mangrovenwäldern, dazu auch einige
Inseln gehören: Der Laem Son Nationalpark. Im Internet konnten wir fast nichts
über den Nationalpark erfahren, also beschlossen wir, einfach hinzufahren und
uns im Besucherzentrum vor Ort zu informieren.
Einsamer, wunderschöner Strand im Laem Son Nationalpark |
5 Parkranger bauen unser Zelt auf |
Dass wir im Nationalpark zelten wollten, versetzte alle
in helle Aufregung und wie aufgescheuchte Hühner hasteten sie herum, und
diskutierten wild gestikulierend. Nach einer Weile konnte uns eine Frau mit
gebrochenem Englisch sagen, dass wir ein Zelt ausleihen konnten und wie viel es
kostete. Wir willigten sogleich ein.
Sonnenuntergang |
Bald machten sich fünf Parkranger an die Arbeit, unser
Zelt aufzubauen. Wir machten noch einen Spaziergang am menschenleeren Strand,
badeten und sahen uns einen wunderbaren Sonnenuntergang an.
Wir zelteten zwei Nächte in diesem Nationalpark,
erkundeten die einsamen Strände, sammelten unzählige Muscheln und konnten neben
Wasserbüffeln und Waranen ganz interessante Vögel beobachten, wie zum Beispiel „Hornbills“
(Nashorn-Vögel), verschiedene Papageien oder Seeadler.
Einkauf für ein Abendessen und ein Frühstück am Lagerfeuer |
Tempel in einem winzigen Ort im Süden Thailands |
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