Leopard Lily |
Da der Park wohl für viele Touristen zu mühsam zu erreichen ist, waren auf vielen Wanderpfaden, die wir dank einer Hiking-Map fanden, keine anderen Menschen. Zuerst konnten wir eine Familie von Yellow bellied Marmots (eine Art Murmeltiere) beobachten. Als wir uns irgendwann losreißen konnten, bestiegen wir einen kleinen Hügel. Ich dachte mir schon, dass mich dieser Hügel schwer an den in Kanada erinnerte, hinter dem Andi einem Bären gegenüber stand. Erwartungsvoll sah ich in das vor mir liegende Tal und entdeckte tatsächlich einen Babybären auf der Lichtung herumtollen. Obwohl es ein entzückender Anblick war, machte ich mir etwas Sorgen um Mutter-Bär (welche sich aber nicht blicken ließ).
Der Wanderweg war großartig. Ständig
konnten wir riesige Mammutbäumen bestaunen. Wir genossen das gute Wetter, das Zwitschern der Vögel und den süßen Geruch des Waldes
Wir fassten den Entschluss, bis zur Dämmerung im Wald zu bleiben. Bei
einer Lichtung hatten wir einen guten Beobachtungsplatz. Bald tauchten zwei Bären (ein blonder und ein schwarzer! -
trotzdem beides Schwarzbären) am anderen Ende der Lichtung auf. Natürlich wollte ich am liebsten wegrennen. :) Andi hatte aber Feuer
gefangen und wollte sie genauer beobachten. Diese zwei Bären waren auf der
Suche nach Futter. Einer riss Rinde von abgestorbenen Bäumen und freute sich
über die Mahlzeit, die darunter verborgen war. Zu meiner Erleichterung
interessierten sie sich nicht für uns und zogen nach einer Weile gemütlich weiter in den Wald hinein.
umgestürzter Sequoia |
Es gibt Tage, für die man einfach nur dankbar sein kann.
Andi und ich hatten eine so schöne Zeit miteinander und konnten die Natur
richtig genießen.
Das war einer der schönsten Tage in ganz Nordamerika.
Andi:
Andi:
Es ist
wirklich fast unmöglich die Größe dieser Bäume auf Foto festzuhalten.
Sie sind
einfach zu groß und erst im Vergleich mit einem Menschen oder einem anderen
Baum kann man die Dimension erahnen.
Viele
Bäume sind schwarz auf den ersten 10-20 Metern, angebrannt. Ihre extreme Dicke
und ihre spezielle Rinde schützt sie vor Waldbränden die hier häufig vorkommen.
Preisfrage: Welcher der beiden Tannenzapfen bringt wohl die Giant Sequoias hervor? |
Nachdem
wir ja untertags den Babybären auf der Lichtung gesehen haben und etwas später
nochmals einen Kleinen im Wald wegrennen sahen (eventuell der Gleiche) wollten
wir in der Abenddämmerung nochmal an eine Lichtung zurückkehren, da wir ziemlich sicher waren, dass sich dort Tiere blicken lassen. Wir mussten nicht weit
laufen, da kreuzte auch schon ein Hirsch vor uns den Weg.
Bei der
ersten Lichtung sahen wir im hohen Gras 2 junge Rehe herumspringen.
Ein sehr
schwer zu beobachtender (weil nachtaktiver) Mountain Lion (Puma) oder Bären
wären natürlich noch spannender!
Bei der
nächsten Lichtung gab es eine Bank, von welcher aus wir die Lichtung im
Blick hatten.
Wir
mussten vielleicht 10 Minuten warten, da sah ich schon in einiger Entfernung ein
braunes Etwas langsam durchs Gras ziehen.
Es war
gleich klar, dass das ein Bär war. Wieder ein Kleiner allerdings. Auf einem
Stein beobachteten wir, wie er hinter einer Baumwurzel verschwand. Kurz darauf
tauchte plötzlich ein 2. Bär auf, viel dünkler und auch größer, evtl. die
Mutter.
Einfach
genial wieviel Tiere wir an nur einem Tag sehen konnten!
So einen
Wald zu sehen ist ein echtes Erlebnis, dann auch noch mehrmals Bären zu
begegnen noch viel aufregender. Sie hier in freier Wildbahn und aus “nächster Nähe” zu
beobachten ist für uns etwas Besonderes,
während es hier absolute normal ist, dass in allen Wäldern Bären herumstreifen
(auch wenn es nicht selbstverständlich ist, dass man auch welche sieht).
Schon traurig, dass es in unserer Heimat keinen Lebensraum mehr für solch große Tiere gibt, weil Menschen schon jedes Eck und jeden Wald in Beschlag genommen haben. Falls sich mal ein Bär tatsächlich in den Alpen ansiedelt, wird er bei der ersten Gelegenheit meist schon erschossen...
Merry und Pippin gefangen im alten Weidemann (für alle, die Herr der Ringe gelesen haben) |
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