Montag, 24. Juni 2013

Im Giant Forest

Annika: Wir beschlossen, nach SF noch den Sequoia Nationalpark zu besuchen, der für seinen Bestand an Riesenmammutbäumen bekannt ist. Die Mammutbäume werden bis zu 80, 90 Meter hoch und können Durchmesser von bis zu 11 Meter erreichen. Dies ist aber nicht das einzig schöne an diesem Park. Eine beeindruckende Flora und Fauna findet sich hier! Auf Lichtungen wachsen die schönsten Pflanzen!

Leopard Lily















Da der Park wohl für viele Touristen zu mühsam zu erreichen ist, waren auf vielen Wanderpfaden, die wir dank einer Hiking-Map fanden, keine anderen Menschen. Zuerst konnten wir eine Familie von Yellow bellied Marmots (eine Art Murmeltiere) beobachten. Als wir uns irgendwann losreißen konnten, bestiegen wir einen kleinen Hügel. Ich dachte mir schon, dass mich dieser Hügel schwer an den in Kanada erinnerte, hinter dem Andi einem Bären gegenüber stand. Erwartungsvoll sah ich in das vor mir liegende Tal und entdeckte tatsächlich einen Babybären auf der Lichtung herumtollen. Obwohl es ein entzückender Anblick war, machte ich mir etwas Sorgen um Mutter-Bär (welche sich aber nicht blicken ließ).

Der Wanderweg war großartig. Ständig konnten wir riesige Mammutbäumen bestaunen. Wir genossen das gute Wetter, das Zwitschern der Vögel und den süßen Geruch des Waldes







Wir fassten den Entschluss, bis zur Dämmerung im Wald zu bleiben. Bei einer Lichtung hatten wir einen guten Beobachtungsplatz. Bald tauchten zwei Bären (ein blonder und ein schwarzer! - trotzdem beides Schwarzbären) am anderen Ende der Lichtung auf. Natürlich wollte ich am liebsten wegrennen. :) Andi hatte aber Feuer gefangen und wollte sie genauer beobachten. Diese zwei Bären waren auf der Suche nach Futter. Einer riss Rinde von abgestorbenen Bäumen und freute sich über die Mahlzeit, die darunter verborgen war. Zu meiner Erleichterung interessierten sie sich nicht für uns und zogen nach einer Weile gemütlich weiter in den Wald hinein.


umgestürzter Sequoia


Es gibt Tage, für die man einfach nur dankbar sein kann. Andi und ich hatten eine so schöne Zeit miteinander und konnten die Natur richtig genießen.
Das war einer der schönsten Tage in ganz Nordamerika.








Andi:

Es ist wirklich fast unmöglich die Größe dieser Bäume auf Foto festzuhalten.
Sie sind einfach zu groß und erst im Vergleich mit einem Menschen oder einem anderen Baum kann man die Dimension erahnen.
Viele Bäume sind schwarz auf den ersten 10-20 Metern, angebrannt. Ihre extreme Dicke und ihre spezielle Rinde schützt sie vor Waldbränden die hier häufig vorkommen.


Preisfrage: Welcher der beiden Tannenzapfen bringt wohl die Giant Sequoias hervor?


Nachdem wir ja untertags den Babybären auf der Lichtung gesehen haben und etwas später nochmals einen Kleinen im Wald wegrennen sahen (eventuell der Gleiche) wollten wir in der Abenddämmerung nochmal an eine Lichtung zurückkehren, da wir ziemlich sicher waren, dass sich dort Tiere blicken lassen. Wir mussten nicht weit laufen, da kreuzte auch schon ein Hirsch vor uns den Weg.
Bei der ersten Lichtung sahen wir im hohen Gras 2 junge Rehe herumspringen.
Ein sehr schwer zu beobachtender (weil nachtaktiver) Mountain Lion (Puma) oder Bären wären natürlich noch spannender!
 
Bei der nächsten Lichtung gab es eine Bank, von welcher aus wir die Lichtung im Blick hatten.
Wir mussten vielleicht 10 Minuten warten, da sah ich schon in einiger Entfernung ein braunes Etwas langsam durchs Gras ziehen.
Es war gleich klar, dass das ein Bär war. Wieder ein Kleiner allerdings. Auf einem Stein beobachteten wir, wie er hinter einer Baumwurzel verschwand. Kurz darauf tauchte plötzlich ein 2. Bär auf, viel dünkler und auch größer, evtl. die Mutter.
Einfach genial wieviel Tiere wir an nur einem Tag sehen konnten!

So einen Wald zu sehen ist ein echtes Erlebnis, dann auch noch mehrmals Bären zu begegnen noch viel aufregender. Sie hier in freier Wildbahn und aus “nächster Nähe” zu beobachten ist für uns etwas Besonderes, während es hier absolute normal ist, dass in allen Wäldern Bären herumstreifen (auch wenn es nicht selbstverständlich ist, dass man auch welche sieht).
Schon traurig, dass es in unserer Heimat keinen Lebensraum mehr für solch große Tiere gibt, weil Menschen schon jedes Eck und jeden Wald in Beschlag genommen haben. Falls sich mal ein Bär tatsächlich in den Alpen ansiedelt, wird er bei der ersten Gelegenheit meist schon erschossen...


Merry und Pippin gefangen im alten Weidemann (für alle, die Herr der Ringe gelesen haben)

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