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Die moderne Skyline von Singapur erstrahlt bei Nacht |
Schon öfters auf unserer Reise sind wir von 3.Weltländern
in 1.Weltländer und umgekehrt gereist und mussten uns dann dort erst wieder
anpassen. Wenn man allerdings einen Tag bevor man nach Singapur reist, eines
der 3 reichsten Länder dieser Welt, die ärmsten Slums von Manila besucht, dann
ist es kaum verwunderlich dass einen diese 2 Welten zum nachdenken bringen. Es hat sich so ergeben, dass wir erst ganz am Ende
unseres Philippinenaufenthalts die christliche Kinderorganisation Metro World
Child besuchen konnten und auch unser Flug nach Singapur war ursprünglich nicht
geplant.
Doch es war wirklich eine prägende Erfahrung 2 so unterschiedliche
Städte und ihre Bewohner so kurz nacheinander kennen zu lernen.
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Von den einfachen Häusern und Hütten Manilas... |
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... in die moderne Metropole Singapur |
Singapur könnte man sehr gut mit: Asiatisches New York
zusammenfassen, oder vielleicht noch besser Chinesisches New York, da der
Großteil der Bevölkerung aus China kommt oder zumindest chinesischer Abstammung
ist. Weniger wegen dem Flair von New York, sondern mehr vom Versuch,
Wirtschaftsboom und Wohlstand zu kopieren.
Während New York das noch von seinem alten Ruhm zehrt, aber seine
besten Jahre schon lange hinter sich hat und längst mit Schulden zu kämpfen hat, scheint Singapur in der Blühte seines Wohlstandes und das Geld ist
noch nirgendwo knapp geworden.
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Westlicher Luxus und chinesische Kultur, überall anzutreffen |
Singapur ist eine reiche Stadt/ein reiches Land, das
sieht man sofort, überall stehen schöne neue Gebäude, Massen an
Luxusautos bevölkern die Straßen und fast
überall wirkt es sauber und gepflegt. Man muss auch sagen die Regierung gibt
sich wirklich Mühe die Lebensqualität zu verbessern und so haben sie viele
Bäume gepflanzt und Grünanlagen geschaffen. Öffentliche Verkehrsmittel wie
U-bahn und Busse gibt es genügend und man kann sich von daher nur über wenig
beklagen.
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Das spektakuläre Marina Bay Hotel |
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Viele schöne Lampignons in einer Straße in Chinatown |
Für einen Bautechniker wie mich ist die Stadt schon sehr
spannend und jedes Gebäude scheint das andere noch mit einer neueren oder
verrückteren Idee übertrumpfen zu wollen. So haben wir unter anderem eine
riesige senkrechte Fassade die vollkommen bepflanzt ist, 20-30 Meter hohe Türme
die einen Baum nachahmen, ein einer Blühte ähnelndes Museum, Wolkenkratzer in
allen Formen und Variationen und das neue Aushängeschild Singapurs das Marina
Bay Hotel, gesehen. Das Marina Bay ist wirklich was besonderes, 3 Türme mit 55
Stockwerken und über alle 3 Türme spannt sich in über 200 Metern Höhe eine
geschwungene Plattform die einem Schiff ähnelt welche
einen
150m langen Pool sowie einen Garten und eine Bar beherbergt. Wir waren dann für
die über 300€ für eine Nacht, um im Pool zu schwimmen doch
etwas zu geizig und begnügten uns mit dem Blick auf das Marina Bay bei Tag und
Nacht. Hier scheint die Architekten
und sonstigen Künstler kein Kostenlimit einzuschränken. Auch den
kapitalistischen Geist hat Singapur vollkommen kopiert. Shoppen, je
luxuriöser und teurer desto besser. Überall sind Boutiquen der ganzen
Edelmarken wie Prada, Rolex und Co zu finden. Die Menschen hier haben daher
natürlich ganz andere Sorgen und Probleme als die meisten Philippinos welche
hauptsächlich mal ihre Familie ernähren müssen und genug für die
grundlegendsten Dinge verdienen müssen.
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Chinatown- chinesischer als China selbst |
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Chinesicher Künstler, er konnte wirklich kein Wort Englisch |
Wir suchten uns ein nettes Hostel in Chinatown. Was wir aber nicht bedacht hatten war, dass das ganze Viertel in festlichem Rummel war, in Erwartung des chinesischen
neuen Jahres. Das scheint so wie bei uns Weihnachten zu sein, 1 Monat
vorher wird schon mit Märkten in den Straßen begonnen. Und diese Märkte
erfüllten wirklich alle chinesischen Klischees. Hier wurde in jedem
Laden Unmengen an rotem Plastikkitsch verkauft und allerlei Essen von
appetittlich bis völlig widerlich wurde natürlich auch angeboten. Wir
machten das beste aus dem Lärm bis spät in die Nacht, bzw. dem immer
selben Lied das 50x wiederholt wurde und streunten ein wenig
durch den Markt und ließen uns ein Andenken von einem Straßenkünstler
anfertigen. Gut dass wir ohnehin immer spät ins Bett gehen und uns so
nicht wirklich gestört fühlten.
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Das Handy - liebster Freund von Vielen |
Doch für uns sind so große Städte generell nicht so
wirklich anziehend und besonders als Weltreisende sind wir natürlich überhaupt
nicht mehr in diesem typischen kapitalistischen Lebensstil. Wir können ja auch
nichts kaufen was größer oder schwerer als eine Tafel Schokolade ist ohne dass
es uns nervt dass wir das mitschleppen müssen. Und in Städten kann man außer
Sightseeing nun mal nicht soviel machen außer shoppen . Was wir aber immer genießen ist die große Auswahl an
Essen und wir finden dann meistens auch mal ein Restaurant mit gutem
europäischen Essen, das wir schon vermissen. Im Bezug auf Essen ist die
restliche Welt einfach barbarisch :) Hühnchen und Reis, das können wir wahrscheinlich ein Leben lang nicht mehr
essen :)
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Tempel in Mitten der Hochhäuser |
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Stahlbäume "schmücken" den Garten an der Bucht |
Was an Singapur noch zusätzlich etwas verstörend oder
unsympatisch für uns war, war die Art der meisten Leute. Sie sind in sich gekehrt
und starren meist sowieso nur ins Handy oder Tablet. Es leben hier ja über 50%
Chinesen und vielleicht ist das ja einfach ihre Art. Jedenfalls sind wir uns
nach Singapur sicher dass wir absolut ohne
Probleme China links liegen lassen können und es nicht bereuen. Die
Stadt bemüht sich ja auch irgendwie die Leute zu sensibilisieren und versucht
mit Strafen, Hinweisschildern und Aufklärungs-kampagnen die Leute zu Sauberkeit,
Höflichkeit usw. zu erziehen. Das hindert viele aber nicht daran sich bei
einem 2er Sitz im Bus ganz an den Gang hinzusitzen (sodass der Fensterplatz
leer bleibt) und einen alten Mann daneben stehen zu lassen ohne
hineinzurutschen, ihn hineinzulassen oder aufzustehen und ihm den Platz
anzubieten. Das haben wir genauso erlebt, 3 Personen sind genauso am
Gang gesessen und der Mann ist im Gang gestanden. Einfach komisch.
Soetwas würde es auf den Philippinen nicht geben, wo jeder rutscht und sich zusammendrängt und im im
Notfall sitzen die jungen Männer aufs Dach oder hängen sich an den Bus nur um
für uns Ausländer einen Platz im Bus zu schaffen. Ja so ist eben der Unterschied in den Kulturen. Von daher
ist es vielleicht besser zu verstehen warum wir Singapur jetzt nicht wirklich
ins Herz geschlossen haben.
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Long Tail Makaques, lungern auf dem Weg herum, leider
haben sie sich schon zusehr an Menschen gewöhnt, aber
trotzdem schön sie so nah beobachten zu können |
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Ein Waran, schwimmt an Land und kreuzt den Weg |
An einem Tag bin ich alleine in ein kleines Naturreservat
gefahren, weil Annika sich wiedermal von einer Verkühlung/ Ohrenentzündung
erholen musste. Der Weg war fast unmöglich zu finden und auch die
Menschen in nächster Nähe hatten keine Ahnung wo ich hinmusste. Irgendwie halb
zufällig schlug ich mich dann durch den Garten eines riesigen Wohnkomplexes um
dann durch ein kurzes Dickicht tatsächlich das gesuchte Naturreservat an einem
Wasserreservoir zu finden. Was hier dann allerdings mitten in diesem kleinen Park
mitten in der Stadt zu finden war, war wirklich beeindruckend und unerwartet.
Ein dichter Dschungel mit Affen die auf dem Weg herumlümmelten, Waranen die
durch den Wald und am Wasser entlang streiften, Eichhörnchen, Vögel und
Schildkröten. Ich war wirklich erstaunt und begeistert. Es war wunderschön und
es waren dafür dass es mitten in einer Millionenmetropole liegt auch wirklich
wenig Menschen unterwegs. So oder so ähnlich hat also Singapur vor über 200 Jahren
ausgesehen. Toll dass zumindest einige kleine Gebiete vom dicht
besiedelten Singapur der Natur überlassen wurden.
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Lasershow bei Nacht am Marinabayhotel |
Singapur ist eine interessante Metropole und war durchaus
einen Besuch wert. Es ist aber nicht unser Highlight und hier
zu wohnen wäre für uns wahrscheinlich nichts. Reich und doch irgendwie arm
an Leben erschien uns diese Stadt. Und so verließen wir sie nach knapp einer Woche mit
dem Bus in Richtung Malaysia. Ein Land das irgendwie auf dem Weg nach Thailand
liegt und von dem wir, wie wir auf der Busfahrt dorthin feststellten,
eigentlich nur wissen, dass es günstiger ist als Singapur (Annika) und dass es
eine Formel 1-Strecke dort gibt (Andi). Wir lassen uns gerne überraschen.
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