In der Region "Metro Manila" leben circa 11,5 Millionen Menschen; die Hälfte davon lebt in Slums. |
Annika: Wenn wir an die Philippinen denken, erinnern wir uns
nicht nur an die vielen fröhlichen und freundlichen Leute, die wir dort
getroffen haben, und an die schönen Strände und das blaue Wasser.
Wir denken auch an eine vielleicht noch eindrücklichere
Erfahrung, die wir machen durften. Wie Andi schon erwähnt hat, konnten wir am
Ende unseres Philippinen-Aufenthaltes die christliche Organisation Metro
Worldchild besuchen.
Mit den Metro-Mitarbeitern im Del Pan - District |
“It’s easier to build boys and girls than to repair men and women”, sagt Pastor Bill Wilson.
Wir besuchten mit Metro einige ihrer Einsatz-Orte, die ärmsten Gegenden Manilas. Da wäre beispielsweise die Gegend „Del Pan“, nur ein paar
Ecken weiter neben einer der größten Sehenswürdigkeiten Manilas, dem Fort
Santiago, das sich täglich zahlreiche Touristen anschauen. Sogleich stoppte ein
Polizeiauto. Der Polizeibeamte streckte seinen Kopf durchs Fenster und fragte „Wisst
ihr schon, wo ihr euch befindet? Das ist keine Gegend für Touristen. Es ist
sehr gefährlich hier.“ „Wir wissen es“, antwortete ein Metro-Mitarbeiter, „und
wir sind bewusst hier.“
Immer waren wir von vielen neugierigen, freudigen und überschwänglichen
Kindern umringt, die sich über Aufmerksamkeit und Abwechslung freuen.
Pfahlbauten. Aus Platz- und Geldmangel bauen sich viele Leute Hütten auf Flüssen oder im Meer. |
Man wird mit vielen traurigen Schicksalen konfrontiert. Kinder, die nicht genug zu essen haben, Kinder, die den Müll durchsuchen, Kinder, um die sich niemand kümmert. Die
Trostlosigkeit dieser Situation und unsere Machtlosigkeit macht uns zu
schaffen. Es gibt mit Sicherheit tausende solcher Schicksale in Manila, auf
den Philippinen. Das wissen wir. Aber nun haben einige dieser Schicksale Gesichter. Und
Namen.
Wir Walch-Kinder hatten früher eine Kassette mit dem
Namen „Ausbruch aus Tondo“, die von einem Straßenkind handelt, dessen Leben
durch Missionare in Manila, die sich um Straßenkinder kümmern, und durch den
Glauben an Gott eine völlig neue Richtung bekommt. Mich hat diese wahre
Geschichte sehr bewegt und beeindruckt, aber ich hätte mir damals natürlich nie
gedacht, dass ich eines Tages selbst in Tondo stehen werde.
Dass Andi mit den Jugendlichen Basketball gespielt hat, fand großen Anklang bei Jung und Alt. |
Als wir mit Jezer, einem langjährigen Mitarbeiter von
Metro, durch die verstopften Straßen Manilas fuhren, fragte ich ihn: „Jezer,
gibt es eigentlich Gegenden in Manila, wo man nicht hinkann, weil es so
gefährlich ist?“ Jezer lächelte. „Ja, die gibt es. Tondo zum Beispiel. Wir
fahren morgen dort hin!“
Am nächsten Tag fuhren wir also nach Tondo, zum „Smokey
Mountain“. Der Smokey Mountain ist ein riesiger, stinkender Müllberg, auf dem
Menschen wohnen und versuchen, durch Fundstücke im Müll, durch Mülltrennung
oder durch Müllverbrennung etwas Geld zu verdienen.
Tondo |
Was Andi und ich in Manila mit Metro Ministries gesehen
und erlebt haben, können und möchten wir nie vergessen. Als wir nach dem Besuch
des Smokey Mountain in Tondo wieder in unseren Bus stiegen, rief mir ein etwa
12-jähriger Junge, mit dem ich mich unterhalten hatte, „God bless you!“ zu. Die
Kinder freuen sich so über die Besuche, über die Anteilnahme an ihrem Leben. Ich
kämpfte mit den Tränen, als ich ihm das gleiche wünschte. Gottes Segen.
Smokey Mountain, Tondo Die Menschen in den Slums verbrennen altes Bauholz, um Holzkohle zum Verkauf herzustellen. Es enstehen giftige Dämpfe, das Atmen fällt schwer. Daher der Name "Smokey Mountain". |
Kann man nach solchen Erlebnissen einfach normal weiter
machen? Es kommt einem anfangs fast unmöglich vor, und dennoch geht es
erschreckend schnell. Aus den Augen heißt aber nicht aus dem Sinn. Manila und
die Straßenkinder liegen uns am Herzen, und vielleicht können / möchten wir
eines Tages mehr tun, als „nur“ Geld zu spenden oder Metro nur einen kurzen Besuch
abzustatten…
moa, do hat ma gad s gfühl nebat euch zum stoh und euch verzella zum höra... find i voll stark dasr euch die kids in manila ans herz go lo hond (ned nu vergangenheit) gott würd euch helfa dasr d not ned verdränga müand und trotzdem ned dra kaputt gond. han euch gern und beat für euch! beate
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