Palmen am Strand |
Annika und Andi:
Trotz meiner (Annika) Erkältung, die unsere Stimmung in den ersten Tagen
trübte, hatten wir auf der Insel Foa (Teil von Ha’apai) eine sehr schöne Zeit.
Wir bemerkten, wie schwierig es für uns war, nichts zu tun. Wir sind es nicht
mehr gewohnt, einfach herumzusitzen. Man würde ja meinen, dass es auf einer
Südseeinsel nicht viel zu tun gäbe, aber dem ist nicht so.
Blick auf die einsame Insel |
Der Muschel-Tausch-Platz |
Am Strand gibt es herrliche Muscheln – die Schönsten
werden natürlich von Einsiedlerkrebsen bewohnt. Andi und ich wurden von der
schwierigen Aufgabe gepackt, die äußerst hartnäckigen Krebse davon zu
überzeugen ihre schönen Muschelhäuser aufzugeben und stattdessen in andere
weniger schöne Muscheln einzuziehen, die wir ihnen großzügig anboten. Wir
hatten sogar Erfolg. :) Doch einige Krebse würden lieber sterben,
als ihr Haus aufzugeben.
Blick in unser Häuschen |
Unser Häuschen am Strand gefiel uns außerordentlich gut
und wir fühlten uns bald wie zuhause. Wir lernten unsere Gastgeber kennen,
Darren, ein Unterwasser-Kameramann und Fotograph und Nina, seine Frau, mit
ihren drei Kindern. Jeden Abend zauberte Darren mit Hilfe der tongaischen
Mitarbeiter ein wahres Festessen und unterhielt uns anschließend oft mit seinen
Erlebnissen auf der ganzen Welt und seinen selbstgemachten Filmen und Fotos. Hier essen Gastgeber und Gäste
gemeinsam zu Abend. So verlebten wir lustige Abende mit interessanten
Gesprächen mit Darren und Nina und den zwei Pärchen, Nick+Laura (NZ) und Christian+Jennifer (D/GB), mit denen wir uns super verstanden.
Sehr viel Zeit verbrachten Andi und ich mit Schnorcheln,
unserem neuem Hobby. Unermüdlich spürten wir Fische und andere
Meerestiere auf und versuchten, die schöne Unterwasserwelt mit unserer neuen
Kamera einzufangen. Einmal nahm uns Darren auf seinem Boot mit, um uns zu speziellen Schnorchel-Plätzen zu führen, was wir sehr genossen. Wir können nun
auch stolz behaupten, dass wir schon mal über einem Weißspitzen-Riff-Hai
geschwommen sind! Sogar der 8-jähirge Sohn von Nina und Darren
fuhr uns mit seinem kleinen Motorboot zu einer sehr schönen Schnorchel-Stelle.
Anemonenfische - stolz mit unserer neuen Kamera fotografiert |
Cultural Tour
Mit Nick, Laura, Christian und Jennifer unternahmen wir
eine Cultural Tour zur benachbarten Ha’ano Insel. Auf der Insel gibt es keinen
Tourismus und die Menschen leben sehr abgelegen und ursprünglich. Als
Transportmittel kommt auf der 150 Einwohner Insel noch meist das Pferd zum
Einsatz. Mittlerweile gibt es aber angeblich schon 2 Autos (Wir sahen eines
davon in einem Garten stehen).
Freundlicher Empfang! |
Der Tag begann schon abenteuerlich. Am Strand wartete unser
Bootsfahrer auf uns. In einem winzigen Boot mit kleinem Außenbootmotor
schipperten wir los. Nach nur 2-3 Minuten Fahrt stotterte der Motor, woraufhin
der Bootsführer erst mal die Abdeckung vom Motornahm und eine ca. ½ Meter lange
Eisenstange hervorholte, um damit den Motor zu reparieren?
Was man mit einer massiven Eisenstange an einem Motor
reparieren kann, war uns schleierhaft. Doch bevor diese zum Einsatz kam fiel
ein kleines Teil des Motors ins Meer. Kopfüber hechtete der Bootsführer ins
Meer, um danach zu tauchen. Wir waren im Korallenatoll, und es wäre gut
möglich, dass der Meeresboden nicht viel weiter als 3-4 Meter entfernt war,
doch ohne Tauchbrille nach einem winzigen Teil zu tauchen ist schwer, und
außerdem wurde er ständig von größeren Wellen weggetragen. Der beherzte Nick
schnappte sich zwei Taucherbrillen und sprang zum Bootsführer ins Meer. Die
beiden suchten, während wir anderen im Boot langsam von der Strömung
abgetrieben wurden. Auf unserem winzigen, führerlosen Boot entfernten wir uns
immer weiter von ihnen und trieben auf den Rand des Riffs zu, wo sich die
Wellen ziemlich hoch auftürmten und brachen.
Gemütliches Beisammensein |
Wir suchten nach Paddeln. Es gab keine. Irgendwann gaben
die beiden die Suche auf und schwammen zurück zum Boot. Sie hievten sich
irgendwie ins Boot und wir fragten uns, was wir nun ohne Motor langsam aufs
Meer hinaustreibend und ohne Paddel machen sollten. Doch der Motor
funktionierte schließlich ohne das ominöse Teil, das aber anscheinend doch so
wichtig oder wertvoll sein muss, dass man dafür bekleidet ins Meer springt und
minutenlang danach sucht. Knapp den hohen Wellen entkommen, tuckerten wir langsam
auf die Insel zu.
Konzentriert bei der Arbeit |
Am Strand erwarteten uns zwei freundliche Frauen, die uns
mit Blumenketten willkommen hießen und zu einem kleinen Haus führten, indem
sich schon einige Menschen versammelt hatten: Männer mit Gitarren, einem Banjo
und einer Ukulele, und emsige Frauen mit Kindern.
Nach einem Gebet des Pastors und einer schönen Willkommenszeremonie,
wo sich jeder vorstellt und ein Gebräu, das nach abgestandenem Wasser schmeckt,
trinken darf, wurden wir zu Tisch gebeten. Ein leckeres Frühstück mit
tongaischen Spezialitäten und frischen Früchten wartete auf uns. Später
erfuhren wir einiges über das Leben und die Bräuche auf der Insel und konnten
sehen, wie die Frauen hier die typischen Matten anfertigen, die man sowohl auf
dem Boden auslegt, aber auch tragen kann. Solche Matten mit verschiedenen
Mustern und Formen, die die Frauen in monatelanger Arbeit kunstvoll flechten
und weben, tragen die Tongaer bei Hochzeiten oder bei Beerdigungen und diese
Matten sind hier eine Art Statussymbol.
Tänzerinnen |
Die Frauen und Mädchen führten Tänze vor. Mehrstimmig
sangen alle Anwesenden dazu und wurden von den Männern an den Instrumenten
begleitet. Zum Abschluss bekamen wir noch ein Festmahl vorgesetzt.
Nur zu besonderen Anlässen essen die Tongaer Schwein und heute war solch ein
Anlass. Spanferkel, frische Früchte, Fisch, Gemüse – alles liebevoll
zubereitet, doch viel zu viel! – Lächelnd darüber, dass wir nur so wenig aßen,
erklärte uns der Pastor, dass normalerweise zwei Frauen ein ganzes Spanferkel
verdrücken können! :)
Festessen! |
Wir kamen uns vor, wie in einer dieser tollen
Dokumentationen vom anderen Ende der Welt, nur das wir dieses Mal nicht vorm
Fernseher, sondern mittendrin saßen und das alles live miterlebten.
Wir genießen die Zeit... |
Außer diesem abenteuerlichen Ausflug, besuchten wir noch
mit prähistorischen Fahrrädern die Methodistenkirche am Sonntag, wo uns der
mehrstimmige, kräftige Gesang der Mitglieder sehr beeindruckte, und wir fuhren
auch mit zwei Kanus auf die unbewohnte Insel, von der wir nur durch einen Kanal
getrennt waren.
Abschied von lieben Angestellten |
Die Zeit in der Matafonua-Lodge verging viel zu schnell
und schon warteten wir wieder auf die Fähre, die uns in 12 Stunden zurück zur
Hauptinsel nach Nuku’alofa bringen sollte. Diesmal wurden wir von Sesi, einer
Angestellten der Lodge, begleitet, mit der wir uns angefreundet hatten.
Sehr müde kamen wir früh Morgens in Nuku'alofa an, und gönnten uns erst mal einen heißen Kaffee. Weitere spannende Tage in Tonga sollten noch folgen...
Sich die Zeit auf der Fähre vertreiben... |
Schlafen ist die beste Beschäftigung! |
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