Montag, 9. Dezember 2013

Schöne Tage auf der Insel Foa



Palmen am Strand
Annika und Andi: Trotz meiner (Annika) Erkältung, die unsere Stimmung in den ersten Tagen trübte, hatten wir auf der Insel Foa (Teil von Ha’apai) eine sehr schöne Zeit. Wir bemerkten, wie schwierig es für uns war, nichts zu tun. Wir sind es nicht mehr gewohnt, einfach herumzusitzen. Man würde ja meinen, dass es auf einer Südseeinsel nicht viel zu tun gäbe, aber dem ist nicht so.




Blick auf die einsame Insel
Wir befanden uns direkt an der Spitze der Insel und hatten auf drei Seiten Meer und direkt vor uns lag nur von einem schmalen Kanal getrennt eine einsame Insel von vielleicht 500 Meter Durchmesser. So lockte gleich auf drei Seiten der Lodge das Korallenriff mit wunderschönen Fischen, die man sonst nur aus dem Fernsehen kennt. Wir konnten uns kaum an den Strand setzen oder einfach nur baden gehen ohne gleich sofort drauflos schnorcheln zu wollen und zu schauen was es noch alles zu entdecken gibt.


Der Muschel-Tausch-Platz
Am Strand gibt es herrliche Muscheln – die Schönsten werden natürlich von Einsiedlerkrebsen bewohnt. Andi und ich wurden von der schwierigen Aufgabe gepackt, die äußerst hartnäckigen Krebse davon zu überzeugen ihre schönen Muschelhäuser aufzugeben und stattdessen in andere weniger schöne Muscheln einzuziehen, die wir ihnen großzügig anboten. Wir hatten sogar Erfolg. :) Doch einige Krebse würden lieber sterben, als ihr Haus aufzugeben.



Blick in unser Häuschen
Unser Häuschen am Strand gefiel uns außerordentlich gut und wir fühlten uns bald wie zuhause. Wir lernten unsere Gastgeber kennen, Darren, ein Unterwasser-Kameramann und Fotograph und Nina, seine Frau, mit ihren drei Kindern. Jeden Abend zauberte Darren mit Hilfe der tongaischen Mitarbeiter ein wahres Festessen und unterhielt uns anschließend oft mit seinen Erlebnissen auf der ganzen Welt und seinen selbstgemachten Filmen und Fotos. Hier essen Gastgeber und Gäste gemeinsam zu Abend. So verlebten wir lustige Abende mit interessanten Gesprächen mit Darren und Nina und den zwei Pärchen, Nick+Laura (NZ) und Christian+Jennifer (D/GB), mit denen wir uns super verstanden.


Schnorcheln mit Darren
Sehr viel Zeit verbrachten Andi und ich mit Schnorcheln, unserem neuem Hobby. Unermüdlich spürten wir Fische und andere Meerestiere auf und versuchten, die schöne Unterwasserwelt mit unserer neuen Kamera einzufangen. Einmal nahm uns Darren auf seinem Boot mit, um uns zu speziellen Schnorchel-Plätzen zu führen, was wir sehr genossen. Wir können nun auch stolz behaupten, dass wir schon mal über einem Weißspitzen-Riff-Hai geschwommen sind! Sogar der 8-jähirge Sohn von Nina und Darren fuhr uns mit seinem kleinen Motorboot zu einer sehr schönen Schnorchel-Stelle.

Anemonenfische - stolz mit unserer neuen Kamera fotografiert

















Cultural Tour
Mit Nick, Laura, Christian und Jennifer unternahmen wir eine Cultural Tour zur benachbarten Ha’ano Insel. Auf der Insel gibt es keinen Tourismus und die Menschen leben sehr abgelegen und ursprünglich. Als Transportmittel kommt auf der 150 Einwohner Insel noch meist das Pferd zum Einsatz. Mittlerweile gibt es aber angeblich schon 2 Autos (Wir sahen eines davon in einem Garten stehen).

Freundlicher Empfang!
Der Tag begann schon abenteuerlich. Am Strand wartete unser Bootsfahrer auf uns. In einem winzigen Boot mit kleinem Außenbootmotor schipperten wir los. Nach nur 2-3 Minuten Fahrt stotterte der Motor, woraufhin der Bootsführer erst mal die Abdeckung vom Motornahm und eine ca. ½ Meter lange Eisenstange hervorholte, um damit den Motor zu reparieren?
Was man mit einer massiven Eisenstange an einem Motor reparieren kann, war uns schleierhaft. Doch bevor diese zum Einsatz kam fiel ein kleines Teil des Motors ins Meer. Kopfüber hechtete der Bootsführer ins Meer, um danach zu tauchen. Wir waren im Korallenatoll, und es wäre gut möglich, dass der Meeresboden nicht viel weiter als 3-4 Meter entfernt war, doch ohne Tauchbrille nach einem winzigen Teil zu tauchen ist schwer, und außerdem wurde er ständig von größeren Wellen weggetragen. Der beherzte Nick schnappte sich zwei Taucherbrillen und sprang zum Bootsführer ins Meer. Die beiden suchten, während wir anderen im Boot langsam von der Strömung abgetrieben wurden. Auf unserem winzigen, führerlosen Boot entfernten wir uns immer weiter von ihnen und trieben auf den Rand des Riffs zu, wo sich die Wellen ziemlich hoch auftürmten und brachen.

Gemütliches Beisammensein
Wir suchten nach Paddeln. Es gab keine. Irgendwann gaben die beiden die Suche auf und schwammen zurück zum Boot. Sie hievten sich irgendwie ins Boot und wir fragten uns, was wir nun ohne Motor langsam aufs Meer hinaustreibend und ohne Paddel machen sollten. Doch der Motor funktionierte schließlich ohne das ominöse Teil, das aber anscheinend doch so wichtig oder wertvoll sein muss, dass man dafür bekleidet ins Meer springt und minutenlang danach sucht. Knapp den hohen Wellen entkommen, tuckerten wir langsam auf die Insel zu.

Konzentriert bei der Arbeit
Am Strand erwarteten uns zwei freundliche Frauen, die uns mit Blumenketten willkommen hießen und zu einem kleinen Haus führten, indem sich schon einige Menschen versammelt hatten: Männer mit Gitarren, einem Banjo und einer Ukulele, und emsige Frauen mit Kindern.
Nach einem Gebet des Pastors und einer schönen Willkommenszeremonie, wo sich jeder vorstellt und ein Gebräu, das nach abgestandenem Wasser schmeckt, trinken darf, wurden wir zu Tisch gebeten. Ein leckeres Frühstück mit tongaischen Spezialitäten und frischen Früchten wartete auf uns. Später erfuhren wir einiges über das Leben und die Bräuche auf der Insel und konnten sehen, wie die Frauen hier die typischen Matten anfertigen, die man sowohl auf dem Boden auslegt, aber auch tragen kann. Solche Matten mit verschiedenen Mustern und Formen, die die Frauen in monatelanger Arbeit kunstvoll flechten und weben, tragen die Tongaer bei Hochzeiten oder bei Beerdigungen und diese Matten sind hier eine Art Statussymbol.



Tänzerinnen
Die Frauen und Mädchen führten Tänze vor. Mehrstimmig sangen alle Anwesenden dazu und wurden von den Männern an den Instrumenten begleitet. Zum Abschluss bekamen wir noch ein Festmahl vorgesetzt. Nur zu besonderen Anlässen essen die Tongaer Schwein und heute war solch ein Anlass. Spanferkel, frische Früchte, Fisch, Gemüse – alles liebevoll zubereitet, doch viel zu viel! – Lächelnd darüber, dass wir nur so wenig aßen, erklärte uns der Pastor, dass normalerweise zwei Frauen ein ganzes Spanferkel verdrücken können! :)


Festessen!
Wir kamen uns vor, wie in einer dieser tollen Dokumentationen vom anderen Ende der Welt, nur das wir dieses Mal nicht vorm Fernseher, sondern mittendrin saßen und das alles live miterlebten.









Wir genießen die Zeit...
Außer diesem abenteuerlichen Ausflug, besuchten wir noch mit prähistorischen Fahrrädern die Methodistenkirche am Sonntag, wo uns der mehrstimmige, kräftige Gesang der Mitglieder sehr beeindruckte, und wir fuhren auch mit zwei Kanus auf die unbewohnte Insel, von der wir nur durch einen Kanal getrennt waren.






Abschied von lieben Angestellten
Die Zeit in der Matafonua-Lodge verging viel zu schnell und schon warteten wir wieder auf die Fähre, die uns in 12 Stunden zurück zur Hauptinsel nach Nuku’alofa bringen sollte. Diesmal wurden wir von Sesi, einer Angestellten der Lodge, begleitet, mit der wir uns angefreundet hatten.

Sehr müde kamen wir früh Morgens in Nuku'alofa an, und gönnten uns erst mal einen heißen Kaffee. Weitere spannende Tage in Tonga sollten noch folgen...

Sich die Zeit auf der Fähre vertreiben...














Schlafen ist die beste Beschäftigung!













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