Donnerstag, 5. Dezember 2013

Malo e lei lei - Willkommen in Tonga



Fahne am strahlend blauen Himmel

Andi: Trotz der ganz anderen, speziellen Landschaft, sind die Länder Australien und Neuseeland von der Lebensart her eigentlich ein Teil Europas und eine Mischung aus den meist besten Eigenschaften von Amerikanern und Briten.
Warum steht das jetzt unter der Überschrift Tonga?  Ganz einfach, als wir nach 2,5 Stunden Flug in Tonga ausstiegen, waren wir in einer anderen Welt! Wir waren sofort entzückt.


Haus in einem Dorf
Bei der Taxifahrt ins Zentrum vom winzigen „internationalen“ Flughafen, der uns an das Dschungelkaff Rurrenabaque in Bolivien erinnerte, konnten wir überall Kokospalmen, Bananen und Mango-Plantagen zwischen kleinen Blechhäusern erblicken. Es erinnerte uns ein wenig an Bolivien, aber es war ruhiger, kleiner, sauberer, sympathischer, freundlicher. Alte klappernde Autos, bei denen man sich wundert, dass sie überhaupt noch fahren, ärmliche Häuser, die von wunderschönen Blumen, Palmen und gespannten Wäscheleinen mit bunter Wäsche umgeben sind, eine mit Schlaglöchern übersäte Straße.

Doch hier in Tonga wirkt dies alles malerisch und die Leute wirken fröhlich und winken einem zu. Man sieht hier die meisten Männer traditionell in dunklen Röcken herumlaufen, ja sogar Angestellte mit Hemd und Rock. Die Frauen, die gewaltige Rundungen aufweisen, tragen oft bunte Kleider und Blumen im Haar.

Tonga ist ein vielen völlig unbekannter Inselstaat, der kaum weiter weg von allem anderen liegen könnte. Tonga befindet sich nur ein wenig weiter westlich der internationalen Datumsgrenze und ist das erste Land das den neuen Tag begrüßen darf. Es ist Österreich zeitlich 12 Stunden voraus und somit fast genau auf der anderen Seite der Welt. Es liegt soweit außerhalb im Pazifik, dass das nächste große Land das eigentlich kleine Neuseeland ist, das zwar auch am Ende der Welt liegt, aber hier draußen als riesiger Kontinent erscheint.

Hauptstraße in Nuku'alofa
Schließlich gelangt man ins Zentrum der Hauptstadt Nuku’alofa, doch uns kam es vor, als wären wir immer noch in einem kleinen Dorf. Keine hohen Gebäude, keine Ampeln, keine Kreisverkehre, wenige Autos, die oft mit Menschen vollgestopft sind. Ganz Tonga hat etwa 100.000 Einwohner, vier Mal weniger als Vorarlberg. Hier ist Ruhe pur angesagt.
Nichtsdestotrotz wollten wir von der im Süden Tongas liegenden Hauptinsel auf ein Inselarchipel, Ha’apai genannt, etwa in der Mitte des Königreiches. Hier sollte es herrliche Strände und kleine Inselchen geben, so wie man es sich eben vorstellt in der Südsee.

Fähre (von Japan spendiert), Trauergäste in schwarz mit
dazugehörigen selbstgewebten Matten
Tonga war uns wohlgesonnen und die Fähre fuhr genau an dem Tag, an dem wir ankamen, am Abend ab. Da es keinen verbindlichen fixen Zeitplan gibt, weiß niemand genau, wann die Fähre abfährt. Man muss einfach bereit sein, und sich jeden Tag erkundigen.
An Deck des Schiffes, Annika mit Sarg :)
Abends befanden wir uns pünktlich beim Hafen und bestaunten die Fähre, ein großes, rotes, eigentlich ganz zuverlässig aussehendes Schiff, vor dem sich schon eine große Menschenmenge versammelt hatte. An Deck fanden wir einen netten Platz neben einem Sarg, der offensichtlich samt den Trauergästen ebenfalls nach Ha’apai unterwegs war, und ganz liebevoll inmitten des Passagierraumes an Deck platziert wurde.

Ungünstigerweise fuhr das Schiff gegen Abend um ca. 6 Uhr ab, was bedeutete, dass wir irgendwann in der Nacht in Ha’apai ankommen würden. Kein Reisender möchte in einem fremden Land um 3 Uhr nachts ohne Plan, wo man hingehen sollte, irgendwo ankommen. Aber erst mal galt es die Schifffahrt zu überstehen. Leider zeigten sich bei Annika schon wieder Zeichen einer Verkühlung. Dass uns im wahrsten Sinne des Wortes nicht speiübel wurde, lagen wir flach mit dem Rücken auf dem Boden an Deck...

Davon konnten wir kaum genug kriegen! :)
Irgendwann waren wir da. Der Sarg durfte als erstes aussteigen, danach auch alle anderen Passagiere. Wir machten uns auf in den dunklen, aber dank der Ankunft der Fähre doch etwas geschäftigen winzigen Ort um hier um 3 Uhr nachts eine Unterkunft zu finden. Und tatsächlich konnten wir bei Fifitas Guesthouse eine Bleibe für die restlichen Stunden in einem endlich halbwegs angenehmen Bett finden.




Eine der "Fales", kleines Häuschen
Am nächsten Tag ging es dann nach einem Frühstück mit dem alten südamerikanischen Bekannten namens Instantcoffee (ein harter Rückschlag nach dem leckeren Kaffee in Australien) zu unserem Urlaubsdomizil. Ja genau, unsere anstrengende Reise erforderte dringend einen Urlaub und darum wollten wir auf Tonga in einer schönen Lodge etwa eine Woche verbringen. Ein Luxus für Weltreisende, aber wir bereuten es nicht. Mit einem klapprigen „Taxi“ ging es bis an die äußerste befahrbare Spitze der Insel und hier war nun wirklich alles wie im Bilderbuch. Man hat ja gewisse Erwartungen wenn man hier herkommt, aber die wurden praktisch alle ausnahmslos erfüllt, ja übertroffen.

Einer "unserer" Strände
Incredible!
Das schönste überhaupt ist für mich das Blau des Meeres. Denn es ist kein gewöhnliches Blau, es sind viele verschiedene Blaus, die je nach Untergrund (ob Sand oder Korallen, tief oder seicht) von türkis über hellblau bis tief dunkelblau leuchten. Ich bin immer wieder fasziniert wenn ich aufs Meer schaue. Selbst das glänzendste Werbebroschüren-Foto könnte nicht übertreiben. Es ist wirklich so schön. Unser kleines Standbungalow war vielleicht 5 Meter vom Strand entfernt (gerade genug dass die Flut es nicht mitnimmt) und im Meer dahinter beginnen auch schon Korallen zu wachsen und beherbergen wunderschöne
Fische.

Nur ca. 100 Meter weiter (also in Schwimmdistanz) liegt eine unbewohnte Insel die wir entweder schwimmend oder mit dem Kanu erkunden konnten, oder auf der wir völlig ungestört baden können.
So haben wir uns das vorgestellt! :)

1 Kommentar:

  1. wow, was für ein paradies!!!! unglaublich!!!! ich freu mich so für euch!!!!

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