Donnerstag, 3. Oktober 2013

Next Stop Australia




Plaza de armas - Santiago de Chile
Andi: Wir haben nun schon vor 10 Tagen den Pazifik überquert und sind jetzt im fernen Australien. Nachdem wir in Santiago de Chile 1 ½ Tage auf unseren Flug nach Sydney warten mussten, hatten wir noch die Gelegenheit die Hauptstadt von Chile kurz zu erkunden. Während Annika noch mit einer im letzten Moment in Bolivien aufgeschnappten Magenverstimmung zu kämpfen hatte und meist im Hostel blieb, konnte ich auf einer interessanten Führung viel von der Geschichte der Stadt und von Chile erfahren.

Der lange Weg über den Pazifik, knapp an der Antarktis vorbei
Santiago ist kein Vergleich zu La Paz und hat uns sehr an Europa erinnert, alles ist viel westlicher, ungewohnt ruhig, sauberer, ordentlicher. Am nächsten Tag bestiegen wir endlich unser Flugzeug nach Australien.
Wir flogen mit einer neuen Boing 747, der zweitgrößten Passagiermaschine der Welt, und genossen den Luxus eines eigenen Touchscreens, wo man aus 100en Filmen, Serien, Spielen, etc. auswählen konnte. So ging der 14h Flug eigentlich recht zügig vorbei.


Die Skyline von Sydney bei Nacht
Australien: Wir verbrachten einige Tage zum einen in Sydney und zum anderen in Canberra bei meiner lieben Großtante (Schwester von meinem Opa, die mit knapp 20 Jahren nach Australien ausgewandert ist). In Sydney konnten wir bei einer Familie wohnen die wir vorher noch gar nicht kannten, sondern nur ihre Tochter. Sie nahmen uns freundlich auf, zeigten uns die Stadt und gaben uns viele hilfreiche Tipps. Sydneys offensichtlichste Sehenswürdigkeit ist der Hafen, wo auch das berühmte Opernhaus steht, sowie die imposante Harbourbridge.

Wir fuhren mit der Fähre an einen Strand und genossen es, nach fast 3 Monaten endlich wieder einmal am Strand zu sein. Wir freuen uns schon sehr auf die australischen Strände, die Sonne und das Meer!

Canberra, die extra als Hauptstadt gegründete Stadt, ist heuer genau 100 Jahre alt geworden, sie liegt ca. 3,5h südwestlich von Sydney. Sie ist sehr grün und großzügig angelegt, dadurch gibt es auch wenig Verkehr und für eine Stadt ist es ungewohnt ruhig. Tante Mitzi kümmerte sich liebevoll um uns, bekochte uns sehr gut und zeigte uns die nähere Umgebung. Einen Tag lang führte uns ihr Sohn Michael durch die Stadt.

Das Parlament, wir haben schon schönere Gebäude gesehen ;)
Annika über Tante Mitzi: Andis „great aunt“, die im wahrsten Sinne des Wortes großartig ist, ist so ganz anders, wie man sich eine ältere Tante vorstellen würde. Ihre vielen Erlebnisse, ihre Reisen in verschiedenste Länder und das Großziehen von vier Kindern in einem fremden Land haben sie sicherlich geprägt. Sie ist so aufgeschlossen und offenherzig, und jungen Leuten gegenüber verständnisvoll. Wir haben uns bei unseren Ausflügen und beim guten Essen, das sie für uns zubereitete, gut unterhalten.



Ein schönerer Ort zum wählen als ein Volksschulzimmer :)
Wahlen in Österreich / Australien: In Sydney versuchten wir außerdem zu wählen, da in Österreich Nationalratswahlen waren. Ganz Österreich-typisch waren leider die Beamten im Konsulat in Sydney. Sie hatten zwar die Wahlkarten für uns erhalten, sagten uns aber dass WIR verantwortlich sind, dass sie rechtzeitig in Österreich ankommen. In Österreich hatte man uns noch anderes erzählt!





Annika kämpft sich durch die Wahlunterlagen
Sie wollten die Wahlkarten nicht entgegennehmen, weil die Diplomatenpost über 2 Wochen braucht und dann wären wir ja schon zu spät, usw… Da stieg in uns schon wieder der Ärger über den österreichischen
Bürokratismus auf, der sogar am anderen Ende der Welt ist der genauso schlecht ist wie in Österreich. Wie dem auch sei, wir gaben dann die Wahlkarten selbst bei der Post ab, und mussten auch selbst bezahlen. Wahrscheinlich zählen unsere Stimmen nicht einmal, weil dank österreichischem System nicht der Poststempel zählt, sondern nur wenn sie rechtzeitig ankommen. Nach diesem Ärger waren wir erst mal wieder froh ganz wo anders zu sein
und genossen stattdessen lieber Sydney.


Mit Tante Mitzi beim Tulpenfestival
Von Südamerika wieder in der westlichen Welt: Alles hier erinnert uns stark an eine Mischung aus den USA und Europa, aber doch sehr europäisch. Vieles ist wie wir es von zu Hause gewohnt sind und das wiederum ist ganz ungewohnt. Es sollte uns normal und vertraut vorkommen und doch fühlt man sich am Anfang erst mal fehl am Platz. Mit den ganzen Eindrücken aus Bolivien kommend schien das alles merkwürdig. Mit unserer normalen Kleidung waren wir in Bolivien noch die reichen Touristen und kaum sind wir hier kommen wir uns mit genau derselben Kleidung ziemlich schäbig und heruntergekommenen vor, neben all den hoch gestylten Leuten in Markenkleidung. Insbesondere in Sydney.

Wir erleben hier im wahrsten Sinne des Wortes
unseren 2. Frühling in diesem Jahr
Niemand mehr bietet seine Dienste als Schuhputzer an und kein Busfahrer schreit mehr aus dem Fenster oder bleibt überall stehen, kein Gehupe und kein Müll überall. Die WCs sind plötzlich wieder nicht nur sauber, nein sie haben zudem auch Klopapier, man muss sein Geschäft nicht mit einem Kübel Wasser aus einem großen Wasserfass hinunterspülen und anstatt dass es bestialisch stinkt riecht es hier sogar nach Rosen. Man möchte schon fast länger dort verweilen so schön ist alles.
Das ist natürlich positiv, aber doch ungewohnt.


Annika freut sich über das Paket aus Österreich, mit
lebenswichtigem Insulin und heimischen Köstlichkeiten
Dafür ist aber auch alles wieder 5x so teuer und man möchte gar nichts mehr kaufen. Eine normale, kurze Busfahrt in der Stadt war sogar 15x teurer als in Bolivien oder Ecuador. Und so müssen wir erst wieder langsam in die reiche westliche Zivilisation hineinfinden.

Unser nächstes Ziel ist Cairns im Norden von Australien, von hier werden wir mit einem kleinen
Campervan die Ostküste von Australien unsicher machen und uns vom Regenwald über die Strände und Küsten, sowie durch Outbackregionen bis wieder hinunter nach Sydney einen Weg suchen. Wir freuen uns schon auf dieses Abenteuer und auf die Erforschung von Australiens Natur.

3 Kommentare:

  1. superschöne fotos ihr lieben!!!! :) ich denk fest an euch & freu mich immer, wenn ich von euch lesen kann (das bringt mich zuweilen auch weg aus dem grauen österreich :)) herzliche umarmung!

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  2. Ich freue mich als Mama natürlich sehr, dass das Paket gut angekommen ist - und ihr es zum letztmöglichen Zustelltermin in Empfang nehmen konntet, nämlich am Vorabend eurer Abreise nach Cairns! Manche Menschen mögen das als Zufall betrachten - ich als die treue Fürsorge des lebendigen Gottes! Wir haben dafür gebetet, dass das Paket seinen Weg zu euch findet, und unser Gebet wurde erhört. Wie groß ist unser Gott....!

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  3. Ja! :) So genial, dass das Paket noch rechtzeit ankam - Gott sei Dank!

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