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Spaziergang am Strand, Rainbow Beach |
Annika: Es ist wirklich verrückt, was man auf einer Weltreise so
alles erlebt. Jeder Tag hält neue Überraschungen bereit. Als Andi und ich (vor ca. 1 Woche) nach einem Ausflug mit dem Auto weiter Richtung Süden fuhren, zur
Gold Coast, wurde mir vielleicht zum ersten Mal auf der Weltreise so richtig
bewusst, dass dies „the time of our lifes“ ist. Nicht, dass unsere
ganzen Erlebnisse selbstverständlich für mich wären, keineswegs, aber man
gewöhnt sich ans Reisen. Es besteht die Gefahr, dass die vielen Ereignisse, die Großen sowie die Kleinen, einfach ein
weiterer Zusatz unserer Reise sind.
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Farbiger Sand |
Und doch ist es unglaublich, dass wir dies
alles erleben dürfen. Deshalb hält man immer wieder inne und macht sich
bewusst, dass es ein Privileg ist, auf Weltreise zu sein. Und man steht da und
kann es kaum fassen, dass man sich wirklich dort befindet, wo man gerade ist,
dass man wirklich so schöne Dinge sieht und das Wichtigste: Dass man Zeit hat!
Wofür wir die letzten Tage Zeit hatten:
Wir fuhren nach Rainbow Beach, einem schönen Ort an der
Ostküste. Der Ort heißt so, weil er aufgrund der hier vorkommenden
Mineralien von farbigen Sanddünen umgeben ist. Wir machten einen Spaziergang am wunderschönen Strand und bewunderten den farbigen Sand. Rainbow
Beach liegt am „Great Sandy National Park“, der aus der Küstenregion um Rainbow
Beach und Fraser Island, der größten Sandinsel der Welt, besteht.
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Wüstenähnliche Sanddüne in Rainbow Beach |
Gegen Abend besuchten wir noch die „Carlo Sanddune“, eine
120 Meter hohe Sanddüne, von der man einen ausgezeichneten Blick aufs Meer und
auf Rainbow Beach hat. Es ist auch deshalb so eindrucksvoll, weil man durch
Wald einen Pfad entlanggeht und man plötzlich auf der riesigen freien
Sandfläche steht, die ringsum von Wasser und Wald umgeben ist.
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The Time of our Life |
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Hohe Sanddünen am Strand |
Viele Touristen besuchen von Rainbow Beach aus die
Sandinsel Fraser Island. Die Insel lässt sich nur mit einem Fortbewegungsmittel mit Allradantrieb erkunden. Man kann
hierzu Jeeps mieten (sündteuer!) und selbst das Wagnis durch den Sand zu
fahren eingehen, oder man kann mit einer geführten Tour die Insel erkunden.
Zuerst wollten wir uns Fraser Island (aus Kostengründen und weil wir nicht jede
Touristenattraktion besuchen wollen) gar nicht ansehen, doch ein Artikel aus
einer Reisezeitschrift überzeugte uns doch: Die Aboriginies nannten Fraser
Island „K’Gari“, was Paradies bedeutet. Dazu zählt die Insel wegen ihrer
Einzigartigkeit zum Weltnaturerbe. Obwohl Fraser Island eine Sandinsel ist, ist
sie dennoch ein vielfältiges Naturparadies. Es befinden sich weiße Strände,
dichter Wald, große Sanddünen, Sümpfe, Buschland und glasklare Frischwasserseen
auf dieser Insel. Vielen Tieren bietet sie Lebensraum, so auch einer großen
Anzahl an Dingos, welche wir ebenfalls am Strand beobachten konnten.
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Heitere Menge um unseren steckengebliebenen Camper |
Wir buchten eine Tour für den nächsten Tag und
beschlossen, im Nationalpark auf einem Campingplatz am Strand zu übernachten,
der für unseren Hippie-Bus laut Dame an der Information in Rainbow Beach kein
Problem darstellen sollte.
Frohgemut fuhren wir also zum Campingplatz. Das
Campinggelände liegt zwar im Wald, aber natürlich besteht der Boden lediglich
aus Sand. Wir dachten uns nicht viel dabei und bogen in den Sandweg ein. Auf dem Campingplatz blieben wir plötzlich im Sand
stecken. Mit Aufwand all meiner Kraft (ich musste schieben) und mit Andis
Fahrgeschick konnten wir unseren Bus aus dem weichen Sand manövrieren und
wollten den Weg wieder zurückfahren.
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Hilfsbereite Australier |
Doch es musste uns Touristen ja passieren: Wir kamen an
eine Stelle, an der der Sand viel zu weich und zu tief war und die Räder gruben
sich bei jedem Versuch vorwärts oder rückwärts zu fahren nur noch tiefer in den
Sand. Ich bekam Angst. Doch bald
hatte sich eine erheiterte und fröhliche Menge an Campern um uns
versammelt, die mit diesem Problem vertraut waren. Ein netter Mann holte sogleich seinen Jeep sowie ein Abschleppseil. Er konnte uns aus unserer
misslichen Lage befreien.
Wir parkten dann an einer Stelle, wo der Sand ein
wenig fester war. Natürlich war es etwas peinlich, aber uns wurde versichert,
dass dies sehr oft passiert (am selben Tag zuvor schon 3 Mal), sogar Gefährten
mit Allradantrieb, und dass sie uns gerne geholfen hätten. Australier sind
nette Leute!
Dank dieser Situation lernten wir noch David, einen älteren
Neuseeländer kennen, der uns zu einem oder zwei Gläschen Wein in sein Wohnmobil
einlud. Wir verbrachten einen netten Abend mit interessanten Gesprächen und
einigen Tipps für Neuseeland bei David und wurden natürlich in sein Haus auf
der Südinsel Neuseelands eingeladen.
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Der Tourbus, der niemals steckenblieb :) |
Am nächsten Tag startete unsere (teure) Tour zu Fraser Island. Am
vereinbarten Treffpunkt waren außer uns noch 4 andere Touristen, zwei ältere
Ehepaare, von denen eines besonders herausstach: Eine schrille Dame, die
vorlaut und unverblümt alles kommentierte und jeden noch so unlustigen Scherz
des Guides mit dankbarem Gelächter quittierte, und ihr älterer Ehemann, den sie als „lebendes Fossil“ bezeichnete.
Es stiegen dann noch weitere Touristen in den Truck-Bus zu, aber im Endeffekt
waren wir eine Gruppe von 12 Personen, was eine recht kleine Gruppe für Touren
zu Fraser Island ist. Der Bus hatte Platz für 40 Personen.
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Lake McKenzie |
Mit der Fähre wurden wir auf Fraser Island gebracht. Wir staunten nicht schlecht, mit welcher Geschwindigkeit
dieser Truck-Bus durch den Sand fahren konnte und nicht mal stecken blieb. Wir
wurden natürlich ordentlich durchgeschüttelt, aber dies gehört zu Fahrten auf
Fraser Island einfach dazu. Unser erster Stopp war Lake McKenzie, der größte
Frischwassersee der Insel, der von dichtem Wald umgeben ist. Besonders ist,
dass er einen weißen, feinen Sandstrand hat.
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Diese Bäume wachsen tatsächlich auf Sand! |
Anschließend konnten wir ein wenig durch den Wald laufen.
Andi und ich waren fasziniert, dass so viele Pflanzen auf Sand wachsen können.
Wir bekamen auch einige Informationen und Geschichten zu der Insel, die seit 1991
zum Weltnaturerbe ernannt wurde; davor wurde hier wertvolles Holz gefällt, das
nur hier existiert: Satinay-Pinien. Allerdings vermissten wir Informationen zu
den Aboriginies, die die Insel vor den Holzfällern bevölkerten. Wie ich
annehme, gehören solche Geschichten zu den traurigen Kapiteln Australiens.
Wir wurden mit einem guten Buffet in einem Resort
auf der Insel verköstigt, bevor wir uns auf den 75 Mile – Beach begaben, ein schöner
und wie der Name verrät 75 Meilen langer Strand. Andi ergriff die einmalige Gelegenheit einen kleinen
Rundflug zu machen und die Wälder, die riesigen Sanddünen, die
Frischwasserseen und den Strand von oben zu bewundern.
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75 Mile Beach |
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Butterfly-Lake |
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S.S. Maheno - Schiffswrack |
Am 75 Mile Beach konnten wir noch das geschichtsträchtige
Schiffswrack der S.S. Maheno besichtigen, das 1935 während eines Zyklons hier
an Land gespült wurde. Es wurde zwischenzeitlich von der Australian Airforce
als Zielobjekt für Übungen bombardiert, heute kann man die verrosteten
Überreste dieses Schiffes vor dem tiefblauen Ozean bewundern.
Nach einem Bad im Eli Creek, einem Frischwasserbach,
der ins Meer fließt, machten wir
uns wieder auf den sandigen, holprigen Weg nach Rainbow-Beach.
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Wald auf Fraser Island |
Anschließend genossen wir die Gastfreundschaft der Familie des
Sohnes von Andis Großtante, die an der Goldcoast in einem riesigen,
wunderschönen Haus mit sensationellem Blick und Pool im Garten wohnen.
Mittlerweile haben wir es schon bis Melbourne geschafft! Unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht... Wenn es sich mit dem Internet hier nicht so verhalten würde wie mit den heißen Duschen in Bolivien, würden wir uns öfters bei euch melden, oder etwas posten. Die Tatsache ist nämlich, dass hier FREE WIFI praktisch nicht zu finden ist. Wir verbrachten heute einige Stunden damit, einen Platz zu finden, wo es Internet gibt, das funktioniert und nicht unverschämt teuer ist.
Aber angesichts der schönen Fotos dürfen Andi und ich uns wirklich nicht beklagen... Oder?
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Dingo beim Erlegen eines Vogels |