Was machen Andi und Annika so in Bolivien?
Andi: Nach der
anstrengenden Salar-Tour und dem Abschied von Beate, wollten wir eine kurze
Pause einlegen. Wir fanden ein sehr schönes Hostel in Cochabamba und genossen
die Sonne in den Liegestühlen, den großen Garten, das Abendessen, das vom
Besitzer Alex jeden Abend gekocht wurde, und als Highlight die Sauna, die
ebenfalls dem Besitzer gehört.
Man glaubt ja gar nicht, wie schnell man faul wird, und
so blieben wir schlussendlich 6 Tage dort.
Sehr schön beim Reisen sind die verschiedenen Menschen um
einen herum.
Wann spielt man sonst schon mit einem Australier, einem
Franzosen, einem US-Amerikaner und einem bolivianischen Hund Football? :)
Villa Tunari
So sehr wir auch das Chillen genossen, irgendwann mussten
wir dann doch wieder etwas „Sinnvolles“ tun und so entschlossen wir uns nach
Villa Tunari aufzubrechen, eine kleine Stadt am Fuße der Anden im Dschungel –
unsere Lieblingslandschaft in Südamerika.
Blick auf Villa Tunari |
Man sieht und hört die vielen Dschungelvögel, wie z.B.
Papageien oder Oropendulas, die wir schon von Ecuador kennen und schätzen.
Auf einer Tierauswilderungsstation gleich neben dem Dorf
kann man viele Affen und andere Dschungeltiere sehen. Dank dem
unmotivierten Personal, sowie den verwirrenden, falschen Karten verliefen wir
uns zwei Mal und waren dann wiedermal etwas entnervt von Bolivien. :)
F'ledermaus |
Zudem besuchten wir noch einen Nationalpark mit einem
Guide. Bei der Wanderung konnten wir in neben dem Regenwald und einer
Coca-Plantage in einigen Höhlen zwei verschiedene Fledermaus-Arten beobachten.
Es war ein schöner Ausflug und unser Guide war für Bolivienverhältnisse recht
gut und hat uns viel erklärt. Danach waren wir wieder etwas positiver gestimmt.
Es klappt doch manchmal etwas hier in Bolivien. :)
Dieser kleine Ausflug hat uns neu motiviert und wieder
Lust aufs Reisen gemacht.
La Paz
Andi beim Mirador Killi Killi |
Annika: La Paz
ist eine besondere Stadt. Die vielen Häuser, die dicht aneinander gedrängt in
den Talkessel gebaut wurden, sehen wirklich spektakulär aus. La Paz ist nicht
nur groß, laut und dreckig, wie viele vielleicht sagen würden. Andi und ich
genossen La Paz! Wir schlenderten auf dem Markt herum, kauften einige praktische Dinge, holten Erkundungen über mögliche
Touren im Dschungel und zu anderen Sehenswürdigkeiten ein und genossen den
Luxus von unbolivianischem Essen, wie z.B. Rösti oder Käsefondue (zu
Andis Geburtstag).
Marktfrauen in La Paz |
La Paz hat vielleicht nicht so
viele Sehenswürdigkeiten zu bieten, aber ganz La Paz selbst ist eine
Sehenswürdigkeit. Man trifft hier moderne Bolivianer genauso wie traditionell
Gekleidete. Für alles scheint es hier eine eigene Einkaufsstraße zu geben: Wenn
man z.B. Kleidung oder Technisches braucht, so muss man einfach in die jeweilige Straße gehen, die
Andi und ich dann z.B. „Kabelstraße“ nannten. Die
Einheimischen geben gerne Auskunft darüber, in welcher Straße man welche Dinge
findet.
Am ersten Sonntag im September gibt es in La Paz den
„Fußgänger-Tag“. Nur ganz wenige Fahrzeuge dürfen an diesem Tag in der Stadt
fahren. Andi und ich hatten das Glück, diesen Tag erleben zu dürfen. Die Leute
feierten auf den Straßen, ansonsten war es in La Paz ungewöhnlich ruhig, keine
Hupen, keine lärmende Motoren,… Ja, wir mögen La Paz, aber wir möchten noch
mehr von Bolivien sehen!
Isla del Sol im Titicaca-See |
Isla del Sol
Inka-Ruinen |
Der auf knapp 4000 Meter gelegene Titicaca-See ist etwa 14 Mal so groß wie der
Bodensee.
Auf der Isla del Sol (Sonneninsel), die von den Inkas als
Geburtsort der Sonne verehrt wird, kann man einige Inkaruinen besichtigen (sofern
man sie findet; es gibt keine Hinweisschilder) und staunen, wie ursprünglich, einfach
und traditionell die Leute auf der Insel noch leben. Ohne Autos, ohne Heizungen,
ohne ärztliche Versorgung und ohne moderne Geräte.
Was uns besonders gefallen hat, ist die Ruhe auf der
Insel. Es fällt richtig auf, dass es hier keinen Verkehrslärm gibt!
Wir übernachteten eine Nacht auf der Insel. An Andis
Geburtstag wanderten wir auf einem Höhenweg vom Norden in den Süden der Insel.
Der wunderbare Blick auf den tiefblauen Titicaca-See, der in der Sonne
glitzert, die Abhänge mit den vielen Terrassen, die die Inka angelegt haben und
die die Einwohner heute landwirtschaftlich nutzen, und in der Ferne die
schneebedeckten Sechstausender, an denen sich die Wolken auftürmen. Echt schön!
Mysterium Tiwanaku
Andi: Die bekannteste Ruinenstätte Boliviens sind die
versunkenen Tempel der Tiwanaku. Eine Kultur, die noch vor den Inkas das Gebiet
beherrschte.
Sie hatten nahe des Titicaca-Sees ihr gesellschaftliches
und religiöses Zentrum.
Man kann hier noch einige Bauten bewundern, welche noch
sehr gut die gewaltigen Ausmaße der Pyramiden und Kultstätten wiedergeben.
Es ist faszinierend wie dieses Volk gewaltige, dutzende
Tonnen schwere Steine bewegte und bearbeitete. Leider wurde die Stätte aber
jahrelang ausgeschlachtet und Steine wurden bis ins 20. Jahrhundert als
Baumaterial entwendet.
Ganz Bolivientypisch ist auch dieser Kulturschatz
(übrigens auch UNESCO Weltkulturerbe) sehr schlecht aufbereitet und
beschrieben.
Man erfährt nichts von den Hintergründen oder
Jahreszahlen und oft steht auf Hinweistafeln nur „Hier können sie Steine mit
feinen Ornamenten sehen“, also genau das, was man sowieso sieht. Bolivien eben. Die Tempelanlagen der Tiwanaku waren dennoch
beeindruckend und interessant.
Weitere Fotos gibt es in unserem Album: hier klicken
Malen mit der kleinen Luz |
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