Samstag, 7. September 2013

Im Herzen Südamerikas



Was machen Andi und Annika so in Bolivien?

Andi: Nach der anstrengenden Salar-Tour und dem Abschied von Beate, wollten wir eine kurze Pause einlegen. Wir fanden ein sehr schönes Hostel in Cochabamba und genossen die Sonne in den Liegestühlen, den großen Garten, das Abendessen, das vom Besitzer Alex jeden Abend gekocht wurde, und als Highlight die Sauna, die ebenfalls dem Besitzer gehört.
Man glaubt ja gar nicht, wie schnell man faul wird, und so blieben wir schlussendlich 6 Tage dort.

Sehr schön beim Reisen sind die verschiedenen Menschen um einen herum.
Wann spielt man sonst schon mit einem Australier, einem Franzosen, einem US-Amerikaner und einem bolivianischen Hund Football? :)


Villa Tunari

So sehr wir auch das Chillen genossen, irgendwann mussten wir dann doch wieder etwas „Sinnvolles“ tun und so entschlossen wir uns nach Villa Tunari aufzubrechen, eine kleine Stadt am Fuße der Anden im Dschungel – unsere Lieblingslandschaft in Südamerika.

Blick auf Villa Tunari

Man sieht und hört die vielen Dschungelvögel, wie z.B. Papageien oder Oropendulas, die wir schon von Ecuador kennen und schätzen.
Auf einer Tierauswilderungsstation gleich neben dem Dorf kann man viele Affen und andere Dschungeltiere sehen. Dank dem unmotivierten Personal, sowie den verwirrenden, falschen Karten verliefen wir uns zwei Mal und waren dann wiedermal etwas entnervt von Bolivien. :)



F'ledermaus
Zudem besuchten wir noch einen Nationalpark mit einem Guide. Bei der Wanderung konnten wir in neben dem Regenwald und einer Coca-Plantage in einigen Höhlen zwei verschiedene Fledermaus-Arten beobachten. Es war ein schöner Ausflug und unser Guide war für Bolivienverhältnisse recht gut und hat uns viel erklärt. Danach waren wir wieder etwas positiver gestimmt. Es klappt doch manchmal etwas hier in Bolivien. :)
Dieser kleine Ausflug hat uns neu motiviert und wieder Lust aufs Reisen gemacht.


La Paz

Andi beim Mirador Killi Killi
Annika: La Paz ist eine besondere Stadt. Die vielen Häuser, die dicht aneinander gedrängt in den Talkessel gebaut wurden, sehen wirklich spektakulär aus. La Paz ist nicht nur groß, laut und dreckig, wie viele vielleicht sagen würden. Andi und ich genossen La Paz! Wir schlenderten auf dem Markt herum, kauften einige praktische Dinge, holten Erkundungen über mögliche Touren im Dschungel und zu anderen Sehenswürdigkeiten ein und genossen den Luxus von unbolivianischem Essen, wie z.B. Rösti oder Käsefondue (zu Andis Geburtstag).

Marktfrauen in La Paz
La Paz hat vielleicht nicht so viele Sehenswürdigkeiten zu bieten, aber ganz La Paz selbst ist eine Sehenswürdigkeit. Man trifft hier moderne Bolivianer genauso wie traditionell Gekleidete. Für alles scheint es hier eine eigene Einkaufsstraße zu geben: Wenn man z.B. Kleidung oder Technisches braucht, so muss man einfach in die jeweilige Straße gehen, die Andi und ich dann z.B. „Kabelstraße“ nannten. Die Einheimischen geben gerne Auskunft darüber, in welcher Straße man welche Dinge findet.


Am ersten Sonntag im September gibt es in La Paz den „Fußgänger-Tag“. Nur ganz wenige Fahrzeuge dürfen an diesem Tag in der Stadt fahren. Andi und ich hatten das Glück, diesen Tag erleben zu dürfen. Die Leute feierten auf den Straßen, ansonsten war es in La Paz ungewöhnlich ruhig, keine Hupen, keine lärmende Motoren,… Ja, wir mögen La Paz, aber wir möchten noch mehr von Bolivien sehen!


Isla del Sol im Titicaca-See

Isla del Sol

Inka-Ruinen
Der auf knapp 4000 Meter gelegene Titicaca-See ist etwa 14 Mal so groß wie der Bodensee.
Auf der Isla del Sol (Sonneninsel), die von den Inkas als Geburtsort der Sonne verehrt wird, kann man einige Inkaruinen besichtigen (sofern man sie findet; es gibt keine Hinweisschilder) und staunen, wie ursprünglich, einfach und traditionell die Leute auf der Insel noch leben. Ohne Autos, ohne Heizungen, ohne ärztliche Versorgung und ohne moderne Geräte.
Was uns besonders gefallen hat, ist die Ruhe auf der Insel. Es fällt richtig auf, dass es hier keinen Verkehrslärm gibt!

Wir übernachteten eine Nacht auf der Insel. An Andis Geburtstag wanderten wir auf einem Höhenweg vom Norden in den Süden der Insel. Der wunderbare Blick auf den tiefblauen Titicaca-See, der in der Sonne glitzert, die Abhänge mit den vielen Terrassen, die die Inka angelegt haben und die die Einwohner heute landwirtschaftlich nutzen, und in der Ferne die schneebedeckten Sechstausender, an denen sich die Wolken auftürmen. Echt schön!



Mysterium Tiwanaku

Andi: Die bekannteste Ruinenstätte Boliviens sind die versunkenen Tempel der Tiwanaku. Eine Kultur, die noch vor den Inkas das Gebiet beherrschte.
Sie hatten nahe des Titicaca-Sees ihr gesellschaftliches und religiöses Zentrum.
Man kann hier noch einige Bauten bewundern, welche noch sehr gut die gewaltigen Ausmaße der Pyramiden und Kultstätten wiedergeben.

Es ist faszinierend wie dieses Volk gewaltige, dutzende Tonnen schwere Steine bewegte und bearbeitete. Leider wurde die Stätte aber jahrelang ausgeschlachtet und Steine wurden bis ins 20. Jahrhundert als Baumaterial entwendet.
Ganz Bolivientypisch ist auch dieser Kulturschatz (übrigens auch UNESCO Weltkulturerbe) sehr schlecht aufbereitet und beschrieben.
Man erfährt nichts von den Hintergründen oder Jahreszahlen und oft steht auf Hinweistafeln nur „Hier können sie Steine mit feinen Ornamenten sehen“, also genau das, was man sowieso sieht. Bolivien eben. Die Tempelanlagen der Tiwanaku waren dennoch beeindruckend und interessant. 

 
Weitere Fotos gibt es in unserem Album: hier klicken

Malen mit der kleinen Luz

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