Sonntag, 25. August 2013

Salar de Uyuni - unsere "very special" Tour

Andi: Die Salar ist eine riesige Salzwüste (die größte der Erde) und das landschaftliche Highlight in Bolivien. Die Salzwüste und auch die ganze Landschaft weiter südlich mit den Lagunen, Vulkanen und Wüsten ist für jeden, vom Handy- bis zum Profifotografen, ein absolutes Wunderland. Eine Landschaft ist spektakulärer als die andere, mal wirkt sie wie von einem anderen Planeten, oder so farbig und schön, dass man es eigentlich zu kitschig finden würde, wenn es nicht tatsächlich so aussehen würde.

Unsere Tour beginnt...

Nachdem wir nach einer schönen Zugfahrt spät Abends in Uyuni angekommen waren, buchten wir eine Tour, die laut Anbieter "very special" werden würde.
In einem alten Toyota-Geländewagen fuhren wir morgens zur ersten Station, dem Friedhof der Züge. Zum Friedhof kann man nicht viel sagen. Alte verrostete Züge eben. Sah aber ganz cool aus, und dank der fehlenden Sicherheitsgesetze hier konnten wir nach Herzenslust auf den Zügen herumklettern.

Salar de Uyuni

Danach erreichten wir endlich die Salar. „Nur“ eine riesige weiße Fläche, aber genau das macht es so spektakulär. Man kann hier sehr witzige Fotos mit der Perspektive machen oder einfach die einzigen 2 Farben auf sich wirken lassen: Weiß und Blau. Dann fuhren wir durch das völlig flache Weiß zu unserer ersten Unterkunft am Rande der Salar, die am Fuße des Vulkans Tunupa liegt.

In der Salar wird es Nachts a...kalt! Sobald die Sonne weg ist, dringt die Kälte überall vor. Dass es hier kein einziges beheiztes Haus gibt, müssen wir vielleicht noch erwähnen. Daher verkrochen wir uns kurz nach Sonnenuntergang meist in unsere halbwegs warmen Betten.

Vulkan Tunupa
 
Am nächsten Morgen war unser Guide Omar plötzlich verschwunden. Wir fanden heraus, dass er wohl in der Nacht weggefahren sein musste. Also musste unsere Gruppe den Vulkan ohne Guide von ganz unten besteigen, während andere Gruppen ein großes Stück mit dem Auto hochfahren konnten. Wir hatten nicht genug Trinkwasser und waren sauer. Warum hatte Omar uns nicht über sein Gehen aufgeklärt und würde er wirklich wieder zurückkommen?


Annika: Wir schafften es, die Höhle, in der man alte Mumien besichtigen kann, zu erreichen, und danach noch bis zu einem Aussichtspunkt zu laufen. War unsere Stimmung wegen Omar ein wenig getrübt, so hatten wir doch wunderbares Wetter, eine gute Sicht auf den Vulkan vor uns und die Salar unter uns, die wie ein weißes Meer aussah.

Isla Incahuasi im Salzmeer

Außerdem hatten wir uns schon gut mit den anderen aus unserer Gruppe angefreundet. Ein ganz nettes Paar aus Kanada (Jean-Baptiste und Carolina) und ein fröhliches Paar aus Paris (Pierre und Floriane), die uns mit ihren Witzen, ihrer lustigen Art und ihrem starken Akzent immer wieder zum Lachen brachten.


Kurz bevor wir unsere Herberge erreichten, kam uns Omar mit dem Jeep entgegen. Etwas feindselig wollten wir ihn zur Rede stellen, doch er wich unseren Fragen aus oder wollte uns mit fadenscheinigen Erklärungen abspeisen. Die Situation artete etwas aus, als Omar Jean-Baptiste drohte, ihn in der Wüste zu lassen.

unsere Gruppe
Beim Mittagessen unterhielten wir uns über Omar und seine unsympathische Art Probleme anzugehen, konnten aber durchaus humorvoll über unsere Lage witzeln: "We don't have to survive the Salar, we have to survive Omar."
Die Eiseskälte bei Nacht, die starke Sonne bei Tag, die Höhe, die abenteuerlichen Fahrten in dem schon mitgenommenen Jeep, die einfachen Unterkünfte - all das ließ sich aushalten. Aber ein Guide, dem wir nicht vertrauen konnten?



Isla Incahuasi

Wir besuchten nachmittags die „Isla Incahuasi“, eine frühere Insel und heute eine Erhebung in der Salzwüste. Die schroffe Insel ist mit tausenden von Kakteen bedeckt. Man kann nicht nur die vielen verschiedenen Kakteen bewundern, welche bis zu 1000 Jahre alt sind und bis zu 11 Meter hoch werden können, sondern man hat auch eine wunderbare Sicht über die Salzwüste. Beate, Andi und ich hatten Spaß am Fotografieren und genossen den Ausflug.


Anschließend mussten wir uns dann von Jean-Baptiste und Caro trennen, die nur zwei Tage Zeit für die Tour hatten.
Dafür aber bekamen wir ein neues Mitglied in unsere Gruppe. Als uns Samuel aus Paris sein Alter nicht verraten wollte, drohte ich ihm, dass ich ihn für den Rest der Tour „Grandpere“ nennen würde. Diesen liebevollen Spitznamen wurde er nicht mehr los. Großzügig ertrug Grandpere unsere Witze und brachte uns oft zum Lachen.


Die zweite Nacht verbrachten wir in einem Salzhotel, welches wie viele Einrichtungsgegenstände aus Salzblöcken gefertigt ist. Scheinbar isoliert Salz gut, denn diese Nacht hatten wir es etwas wärmer als in der vergangenen Nacht.
Uns allen lag noch die schlechte Stimmung zwischen Omar und uns im Magen. Also baten wir ihn nach dem Abendessen zu einem klärenden Gespräch. Zu unserem Erstaunen entschuldigte er sich für die Unannehmlichkeiten und versicherte uns, dass er sich die nächsten zwei Tage besonders Mühe geben wollte.

Laguna Colorada
Lagunen und Flamingos

An unserem dritten Tag mussten wir wieder sehr früh aufstehen. Nach dem Frühstück ging es mit dem Jeep los. Zuerst fuhren wir in ein kleines Dorf, wo wir uns mit Klopapier, Tempos, Schokolade und Schnaps für die Nacht eindeckten. – Das braucht man, um hier zu überleben! :)

Auf dem Weg zu einem aktiven (rauchenden) Vulkan sahen wir antilopenähnliche Tiere, Vicunas genannt.
An diesem Tag waren wir erstaunt, was dieser Jeep alles aushalten konnte. Natürlich funktionierten die Anzeigen für Kilometerstand (er war bei 250000 stehengeblieben), Geschwindigkeit, Ölstand usw. schon lange nicht mehr. Wir passierten sogar eine Stelle von knapp 5000 Metern.



Wir erreichten eine Lagune, an der man 100e von Flamingos beobachten kann. Die Flamingos in der atemberaubenden Kulisse von verschiedenen schneebedeckten Vulkanen zu sehen veranlasste unseren Grandpere zu Ausrufen wie „incroyable“, „magnifique“ und „joli“. Auch wir waren ganz begeistert!

Andi: Die Flamingos, die man vor den sich im Wasser spiegelnden Vulkanen aus nächster Nähe beobachten kann, sind wirklich eindrucksvoll.
Doch bald schon mussten wir weiter, um durch die Wüste Siloli zum steinernen Baum zu gelangen.
Der starke Wind hat hier überall bizarre Felsformationen erschaffen. Eine davon (Arbol de Piedra) sieht tatsächlich wie ein Baum aus.
Unsere Fahrt führte weiter durch eine marsähnliche Wüstenlandschaft.



Dann erreichten wir die Laguna Colorada. Eine weitere Lagune, die, wie der Name schon sagt, farbig ist. Und wie farbig! Das Wasser ist wegen einer bestimmten Algenart blutrot. Ein absolutes Highlight unserer Tour. Auch hier gab es wieder Flamingos zu bestaunen, Vulkane und den immer blauen, wolkenlosen Himmel.



 
Es wurde langsam Abend und wir sollten bald unser Hostel erreichen, von dem wir schon so manche Schauergeschichte gehört haben. Kein Klo, keine Dusche, kein heiß Wasser, extrem kalt, etc.
Das Hostel mitten in der Pampa stellte sich in Anbetracht der Erzählungen eigentlich als ganz passabel heraus. Es gab zwar keine Duschen aber dafür WCs und heiß Wasser für Tee gab es auch. Zu unserer großen Freude gab es am Abend sogar einen kleinen Ofen (den ersten den wir bisher gesehen haben), den sie mit kleinen Wurzelstücken beheizten.
Die Nacht war wie immer kalt, aber das waren wir ja bereits gewöhnt. Draußen herrschten Minusgrade, in den Zimmern hatten wir immerhin knapp über Null Grad.


Geysire, heiße Quellen und eindrucksvolle Felsen

Schwefelhaltiger Rauch bei den Geysiren
Annika: An unserem letzten Tag mussten wir um halb 5 Uhr aufstehen, um gleich nach dem Frühstück zu den Geysiren zu fahren. Bei Sonnenaufgang erreichten wir die Geysire, von denen wir einen aus nächster Nähe betrachten konnten. Trotz des starken Schwefelgeruchs trauten wir uns sogar durch diesen heißen Dampf zu springen.
Da die Geysire auf knapp 5000 Metern zu sehen sind, war es extrem kalt und wir waren froh bald weiterfahren zu können, wenn auch die Heizung im Auto nicht richtig funktionierte.

Wir fuhren zu einer heißen Quelle, wo man in einem Becken baden konnte. Dieses Angebot nahmen Andi und Grandpere in Anspruch, Beate und ich wärmten unsere Füße in dem herrlich heißen Wasser auf. Anschließend trennten wir uns von den immer fröhlich aufgelegten Parisern Pierre und Floriane, die nach Chile weiterreisten, um mit Grandpere und unserem Guide noch ein paar Ziele aufzusuchen. Wir konnten auf dem Rückweg die Laguna Colorada nochmals bestaunen.
Omar fuhr mit uns zu bizzaren Felsformationen aus erstarrter Lava und zu einem Canyon, wo wir eine ausgezeichnete Sicht auf den sich durch das Tal schlängelnden, grünen Fluss hatten.
Wir waren alle schon recht müde, aber unser Grandpere plauderte munter in einem Gemisch aus Englisch, Französisch und Deutsch vor sich hin. Er versicherte uns, dass er im nächsten Urlaub nur noch am Strand liegen wollte, und dass wir ihn unbedingt in Paris besuchen müssen.




Die Tour in und um die Salar de Uyuni war wirklich sehr schön und lohnenswert, aber auch kräftezehrend. Die wunderbare Landschaft hat aber die Kälte und sonstige Mühen, die wir in dieser Höhe hatten, echt wett gemacht! Wir sind dankbar für die Zeit mit unserer Freundin Beate, die zwei Weltreisende aushalten musste, und auch dafür, dass wir (und der Jeep) die Tour gut überstanden haben. Andi und ich erholen uns jetzt erstmal in einem netten Hostel! – Bolivianischer „Wellnessurlaub“ :)

Mehr Fotos gibt es in unserem Album zu sehen:

faszinierende, erstarrte Lavaformationen















2 Kommentare:

  1. voll schöne bilder!! guate reise no ihr zwo :)

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  2. heeey:) guat zemmgfasst,aber eppas wichtigs fehlt: "we gonna daaai in the dessert";P ma war echt cool mit euch. bin hüt vo mindo zruck. war o a abenteuer... aber voll cool, hat sich uf jeden fall glohnt obwol i ned mol oan tag döt war... freu mi scho uf an nöschta eintrag.
    und morn gang i zum esteban eure sacha hola:)
    beate

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