Samstag, 20. Juli 2013

Im Dschungel


Esta muy bien.
Annika: Die Zeit vergeht so schnell! Wir sind mittlerweile in Cuenca angelangt, einer Stadt im südlichen Hochland Ecuadors (ca. 10 Busstunden von Quito entfernt).
Nach unserer Dschungeltour, in der wir weiter unten berichten werden, fuhren wir nach Baños de Agua Santa, ein sehr touristischer Ort in Ecuador, der vor allem für seine Thermalbäder bekannt ist. Leider regnete es beinahe ununterbrochen. Kalt und neblig war es auch. Also hatten wir keine Sicht auf den aktiven Vulkan Tungurahua, dem "Hausberg" von Baños, der kurz vor unserer Ankunft tatsächlich ausgebrochen ist. Wir wanderten in ein verschlafenes Bergdörfchen, doch unsere restliche Zeit in Baños verbrachten wir damit, gut essen zu gehen und unsere weitere Reise zu planen.

Wir übernachteten in einem richtigen Backpacker-Hostel, wo wir (Welt-)Reisende mit den unterschiedlichsten Nationalitäten trafen. Unser Zimmer teilten wir mit einem Iren, den wir kaum verstehen konnten, und einem Oberösterreicher, mit dem wir uns gut unterhielten und fein essen gingen. Wir genossen es wirklich, mal andere Touristen zu treffen, uns auszutauschen und auch mal etwas anderes zu essen als Reis und Hühnchen. :)
Wir entschlossen uns, weitere 8 Stunden mit dem Bus nach Cuenca zu fahren, welche als die heimliche Kulturhauptstadt Ecuadors bezeichnet wird. Wir kosten nun die Zeit hier aus, bevor 20 Stunden Busfahrt auf uns warten, um in das Amazonas-Tiefland zu gelangen.


Doch nun zu Tena und unserer ersten Dschungeltour:

Samstag früh machten wir uns auf den Weg zu dem kleinen Büro von „Adventure River Amazonas“, von wo aus unsere zweitägige Dschungeltour starten sollte. Unser Guide Ivan sah genauso aus, wie ich es mir vorgestellt und erhofft hatte, mit langen schwarzen Haaren und einem fröhlichen Lächeln im Gesicht. Ivan kommt aus einer großen Kichwa-Familie und spricht Kichwa, Spanisch und etwas Englisch, worüber wir sehr froh waren. Wir genossen die Zeit mit Ivan sehr, denn er ist sehr freundlich, geduldig und humorvoll. 

mit Ivan

Die Lodge, in der wir die Nacht verbrachten, befindet sich an einem Nebenfluss des Rio Napo, umgeben von Regenwald und einigen Kichwa-Häusern. Sie war überraschend gut ausgestattet mit Strom, Gaskocher und sogar WCs.







Bald machten wir uns mit Ivan und 2 Kichwa-Jungen auf in den Dschungel.
Während der nächsten zwei Tage blieb Ivan während unseren Wanderungen immer wieder stehen, um uns Pflanzen zu zeigen und zu erklären und um verschiedene Dinge zu demonstrieren. Die große Diversität der Flora und Fauna ist sehr beeindruckend. Zwischen dem dichten Grün des Regenwalds, kann man immer wieder Blühten und Schmetterlinge in aufregenden Farben entdecken.


 


 




 


Ivan ging stets mit der Machete voran. Wir waren sehr froh um unsere dichten Gummistiefel, denn zum Teil war es sehr schlammig oder wir mussten Bäche überqueren. Ein Highlight dieses Ausflugs war, dass wir eine Baby-Boa aus nächster Nähe betrachten konnten.


Schließlich gelangten wir zu ziemlich großen Bäumen mit hohen, flachen Wurzeln, sogenannte Telefon-Bäume. Sie wurden früher zur Verständigung genutzt, denn das Schlagen gegen die Wurzel erzeugt einen dumpfen Ton, den man weit hören kann.







Andi, el terrible


Gegen Ende des Ausflugs bemalte uns Ivan noch mit einer Art Frucht, die man in der eigenen Schale mit kleinen Stöckchen zerstampfen kann. Ich wurde mit einer Sonne verziert und Andi mit einem "gefährlichen" Kriegs-Muster.



 




Am Nachmittag besuchten wir mit Ivan eine Kichwa-Familie. Sie demonstrierten uns, wie sie die Yuka-Wurzeln verarbeiten, und wie sie aus Pflanzen Schmuck herstellen. Die ganze Familie war anwesend und sie amüsierten sich köstlich über unsere Hilfe bei der Arbeit, sowie über unsere Namen. Besonders freuten sie sich, dass wir ein leicht alkoholisches Gebräu aus Yuka probierten, welches allein durch den Speichel der Leute, die die Yukawurzel zuerst kauen, alkoholisch wird. Das fanden wir aber erst ein paar Tage später heraus. :)





Nach dem Besuch zogen wir unsere Badesachen an und gingen mit Ivan und den zwei Buben zum Fluss. Sie hatten Reifen aufgeblasen, mit denen wir uns in die Fluten stürzen konnten. Ich hatte ein wenig Angst und Cristian, einer der Jungen, versprach, mir zu helfen. Seine Hilfe bestand darin, dass er sich an meinen Reifen klammerte und „vamos morir“ schrie. Wir hatten echt Spaß! :)
Abends zeigte uns Ivan, wie man aus Kakaobohnen Schokolade herstellen kann. - Lecker!





Andi: Am nächsten Tag ging es mit dem PickUp-Taxi zu einem Ort am Rande der Berge, wo es einen Weg entlang einem Bach mit Wasserfällen gibt, die man auch teilweise hinaufklettern kann/muss.

Der Weg war wirklich wunderschön. Wir folgten in unseren Gummistiefeln dem Bach, denn einen anderen Weg gab es sonst nicht. Und hier sah wirklich alles genauso aus wie man sich den Dschungel vorstellt. Links und Rechts ragen die Bäume in die Höhe und alles ist dicht bewachsen.
Moos überzieht die Bäume und Pflanzen. Lianen hängen herab.

Unser Guide Ivan zeigte uns eine Pflanze die Wunden desinfizieren und schneller heilen lässt.Wir probierten das dann auch gleich aus als Annika sich leicht aufschürfte. 



 Bald erreichten wir den 1. Wasserfall, den wir hinaufklettern mussten. Das war noch relativ einfach, denn er war nur ca. 4-5 Meter hoch und eine Leiter stand da für die ersten 2 Meter.

Wir folgten weiter dem schönen Flusslauf bis zu einem größeren Wasserfall, wo uns Ivan sagte, dass wir uns entscheiden können ob wir den hinaufklettern wollen oder einen Umweg durch den Wald machen.
Da wir uns ja auf Wasserfallklettern eingestellt haben, wollten wir das auch probieren. Als wir dann allerdings unten standen und er ziemlich erfolglos versuchte einen passenden Knoten
mit einem Karabiner zu machen, waren wir uns nicht mehr sicher, ob das so eine gute Idee war.
Irgendwann konnten wir das nicht mehr mit ansehen und ich bot ihm an, einen 8er Knoten zu binden, was er auch sofort dankend annahm.


Jetzt war zwar Annika am Seil gesichert aber er musste ja noch das andere Ende irgendwo oben sicher anbinden… Zudem trug er natürlich keinen Gurt und konnte so auch oben nicht korrekt sichern.
Wie dem auch sei, er wollte jetzt als erstes hinauf klettern und für uns das Seil einhängen.
Am Anfang konnte er einfach keine passende Stelle finden um an dem doch recht steilen und glitschigen Felsen hinaufzukommen.
Er probierte so lange herum, dass wir schon überlegten, ob wir nicht lieber doch den anderen Weg gehen sollten. Irgendwann schaffte er es dann doch und kletterte dann das etwas leichtere Stück entlang dem Wasserfall hinauf.

Doch dann kam noch ein kurzes sehr steiles Stück wo er durch den Wasserfall klettern musste weil er sich am Rand nicht hochziehen konnte. Da stand er eine ganze Zeit lang mitten im Wasserstrahl und kam nicht vor und zurück. Annika lachte über den lustigen Anblick, wir konnten ja auch nicht viel tun von unten.

erleichtert oben angekommen
Irgendwann schaffte er es dann und wir hofften nur, dass er das Seil halbwegs sicher anbrachte.
Dann kletterte Annika los und war eigentlich ziemlich schnell oben, allerdings hatten wir ja dann auch die Hilfte vom Seil, an dem wir uns durchaus manchmal festhielten und bei den schweren Stücken hochziehen konnten. Auch ich war denn relativ schnell oben. Oben stellten wir fest, dass Ivan das Seil offenbar mit blosen Händen gehalten hat und deshalb völlig erledigt war. :)


Nachdem wir das geschafft hatten kam noch ein kleiner 3-4m Wasserfall der allerdings problemlos zu bewältigen war. Dann ging es noch ein Stück durch den Bach bis zum letzten Wasserfall, den wir allerdings nicht mehr hinaufkletterten. Das war einfach ein schöner Anblick und man konnte in dem Pool darunter baden.



Danach führte unser Weg vom Bach weg einen kleinen Berg hinauf durch den Wald.
Der Dschungel ist einfach genial, immer wieder entdeckt man eine schöne bunte Blume im dichten Wald oder ein interssantes Insekt oder ein anderes Tier.
Am häufigsten sieht man allerdings Schmetterlinge (Mariposas) in allen Farben. Meistens schwarz mit einer ganz bunten Farbe. Blau, Rot, Orange, Gelb, Weiß, es gibt wirklich alles.

Dann ging unser Weg wieder hinunter wo wir dann plötzlich erlebten wieso es Regenwald heißt. Es fing unverhofft an zu regnen. Es ist aber immer so warm das einen der Regen nicht wirklich stört, nur der Weg wurde etwas matschig.



Irgendwann erreichten wir wieder unseren Ausgangspunkt und wir bekamen von Ivan ein leckeres Mittagessen, das er am Morgen gemacht hatte.
Und dann mussten wir auch schon wieder zurück nach Tena mit dem Taxi.
Es war wirklich eine sehr eindrückliche und schöne Zeit in den 2 Tagen mit Ivan im Dschungel.

1 Kommentar:

  1. KRAAAAAASS!!!!! ma i will o in dschungel. des klingt jo voll genial:) do hondr wohl in zwo tät so viel erleabt wia do in ma monat schaffa ned;P bin scho gspannt was eure enkel sägan wennr na des mol verzellan;)
    und i han lut lacha müasa
    -wo i euch mit am guide gsäa hon (ihr an guat kopf größer)
    -über´s "vamos a morir" und das euch dr ivan mit bloßa händ uffezoga hot:D zum glück sindr im cvjm scho a biz uf solle abenteuer vorbereitat wora:)
    bis baaald,
    i

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