Kaum aus dem Kleinbus ausgestiegen, umschwirrten uns
schon die schönsten Schmetterlinge.
Beim Eingang zum Cuyabeno-Nationalpark stiegen wir in ein
Motorkanu um und fuhren 2 Stunden zur Lodge. Mit dem Kanu über den Fluss zu fahren und links und
rechts bzw. teilweise auch über einem nur Regenwald zu sehen ist sowieso das
Schönste.
Immer wieder blieben wir stehen, weil unser Guide Tiere
entdeckte. Zwei verschiedene Affenarten, eine junge Anakonda und viele Vögel.
Bei unserer Lodge angekommen gab es noch ein kleines
Problem, weil sie versehentlich überbucht worden war und wir in eine andere
Lodge fahren mussten. Die war zwar nicht ganz so schön und nicht so gut
ausgestattet wie die andere, dafür war es ruhiger. Einige aus unserer Gruppe
waren ziemlich unzufrieden mit der Situation.
Für uns stellte sich das jedoch als Glücksfall heraus,
denn der sehr bemühte „Manager“ der Lodge war so großzügig uns für die
Unannehmlichkeiten einen weiteren Tag im Dschungel gratis anzubieten. Dieses
Angebot nahmen wir freudig an, weil es uns im Regenwald so gut gefiel. So konnten wir 5 Tage im Dschungel verbringen.
Wir fuhren in der Zeit im Dschungel oft den Rio Cuyabeno
entlang und entdeckten faszinierende Tiere wie z.B. Affen, Faultiere, Schlangen,
Papageien, Tukane und viele mehr. Mit unserem Guide Pajarito unternahmen wir
auch einige Wanderungen, darunter auch zwei nachts.
Am meisten Tiere sahen wir am letzten Tag (unserem
Bonustag), an dem wir mit dem Kanu paddelten (also ohne Motor) und so leise und
langsam genug waren, um viele Tiere zu entdecken.
Die meisten Tiere sind sehr gut getarnt und im dichten
Wald schwer zu sehen. Besonders die sich praktisch nicht bewegenden braunen
Faultiere sieht man kaum.
Sonnenuntergang an der Laguna Grande |
Wir fuhren öfters zur „Laguna Grande“, wo sich rosa
Flussdelfine beobachten lassen und wo wir baden konnten. Wunderschöne
Sonnenuntergänge haben wir vom Kanu aus in der Laguna Grande genossen. Bei
Dunkelheit suchten wir mit unseren Taschenlampen nach Kaimanen, deren Augen rot
reflektieren, wenn man sie anleuchtet. Wir waren immer wieder überrascht, wie
gekonnt der Fahrer unseres Kanus im Stockdunklen den Weg zurück zur Lodge fand
und unser Kanu sicher steuerte.
In beiden Lodges (wir konnten nach 2 Tagen in die andere
wechseln, nachdem einige Leute abgereist waren) wurden wir sehr gut bekocht und
wir aßen hier sogar das beste Frühstück in Ecuador, ich (Andi) würde sogar
sagen auf unserer ganzen Reise.
Natürlich darf man keine Angst vor Insekten aller Art haben,
denn die befinden sich überall. Im Zimmer tummelten sich fröhlich Mäuse,
Kakerlaken, Schmetterlinge, Motten, Käfer und Spinnen. Leider
auch Mücken, die hier Malaria und Dengue übertragen können. Wir hoffen, dass uns die paar Stiche, die wir trotz
fleißigem Einsprayen bekommen haben, nicht geschadet haben. Man gewöhnt sich sehr schnell an alle Umstände,
schließlich rechnet man ja auch damit. "Oh, da ist eine riesige Kakerlake an der Wand, wie nett,
gehen wir schlafen.“
Wir schliefen ausgezeichnet, begleitet von den
geheimnisvollen Geräuschen des Dschungels.
Uns gefiel der Regenwald sehr gut; wir lieben die Natur
und die extreme Artenvielfalt der Tiere.
Man entdeckt immer wieder etwas Neues und Faszinierendes. – Sei es auf
unseren Fahrten auf dem Fluss Cuyabeno und seinen Nebenflüssen, oder auf
unseren Wanderungen durch den Dschungel.
Nach unseren paar Tagen im Reservat können wir verstehen,
warum die Guides und die Betreiber der Lodges diesen Ort als Paradies
bezeichnen. Keine Autos, kein Lärm,
außer Dschungelgeräuschen, saubere Luft und überall Natur.
Wir haben uns nur schwer wieder vom Dschungel und von
unserem Guide Pajarito („Vögelchen“), der praktisch alle Tierlaute,
insbesondere die von Vögeln imitieren kann, trennen können.
Fröhlich pfiff Pajarito während unseren Bootsfahrten und
auf Wanderungen im Dschungel vor sich hin, mit der Erklärung „I call for
animals“. Wir waren ganz fasziniert von dieser Kunst! Es kam oft vor, dass wir
uns nach den vermeidlichen Tieren umschauten, die Pajarito wieder täuschend
echt nachgeahmt hatte.
Pajarito haben wir richtig ins Herz geschlossen, weil er
so ein humorvoller Mensch ist und selbst nach 8-jähriger Erfahrung als Guide
immer noch so vom Dschungel und den Tieren begeistert ist.
Wir können allen nur empfehlen: Besucht den Regenwald!
Seht euch diesen wunderbaren Ort an! Der Tourismus bringt den Einheimischen
Geld und motiviert sie dadurch, den Regenwald vor der Zerstörung zu schützen.
Für weitere Bilder hier klicken: Dschungelbilder