Leuchtturm, Aireys Inlet |
Nach einem Internet-Suche-Marathon, der uns einiges an
Zeit und Nerven kostete, und einer Nacht auf einem Campingplatz, auf dem das
versprochene Wifi wiedermal nicht funktionierte, machten wir uns endlich auf
zur Great Ocean Road.
Great Ocean Road |
Die Great Ocean Road wurde nach dem 1. Weltkrieg im
Rahmen eines Arbeitsbeschaffungs-Programms von Kriegsveteranen gebaut. Sie
führt übrigens nicht immer am Ozean entlang, obwohl es der Name annehmen lässt.
Fährt man auf dieser berühmten Straße, die natürlich oft sensationelle Aussicht
auf den Ozean bietet, kommt man immer wieder an Dörfern mit „alten“ Leuchttürmen
oder anderen Sehenswürdigkeiten vorbei, man durchquert Wald und grünes
Farmland.
Koalas
Koala und Kings Parrot, Kennett River |
Über die Küstenstraße gelangten wir nach Kennett River,
einem kleinen Ort, der laut Reiseführer Heimat dutzender Koalas sein sollte.
Kaum aus dem Auto gestiegen, sahen wir schon einige Koalas in den Bäumen
hängen. Dazu gesellten sich allerlei bunte Papageien.
Die Straße führte uns weiter an der Küste entlang und wir
durchquerten immer wieder kleinere und größere Dörfer. Auf der Suche nach einem
gratis Campingplatz für die Nacht, befuhren wir schließlich eine schmale, teils
ungeteerte Straße über Hügel durch lichten Wald.
Andi blieb plötzlich stehen, weil er etwas am Straßenrand
entdeckt hatte. Eine Koala-Mutter, die ihr Baby auf dem Rücken trug. So etwas
Entzückendes habe ich beinahe noch nie gesehen. Beide starrten uns etwas
verwundert an, vor allem das Koala-Baby hatte kugelrunde, weit-aufgerissene
Augen.
Koala-Mutter mit Baby, abseits Great Ocean Road |
Die Gegend war malerisch und deshalb waren wir sehr enttäuscht, als wir
den Campingplatz geschlossen vorfanden. Bei unserer Rückfahrt zur Hauptstraße
entdeckten wir noch etliche Koalas in den Bäumen und mussten natürlich einige
Male stehenbleiben, um die süßen, flauschigen Wesen zu beobachten. Am nächsten
Tag besuchten wir die Koalas nochmals. Diese Straße ist wirklich ein
Geheimtipp!
Von Aposteln und
Schiffbrüchen
Apostel |
Am nächsten Tag wollten wir uns auf den Weg zu den
Aposteln machen. Die Apostel sind Sandsteintürme, die aufgrund der
Erosions-Kräfte des Meeres entstanden sind bzw. immer noch entstehen. Sie ragen
spektakulär aus dem Meer heraus – der Grund, weswegen die Great Ocean Road so
bekannt ist. Sie werden „die 12 Apostel“ genannt, obwohl niemand so recht weiß,
ob es wirklich einmal 12 gewesen sind. Sie tragen diesen Namen eigentlich nur
deshalb, weil ihr vorheriger Name nicht so schön oder interessant klang und man
mit Aposteln offensichtlich mehr Touristen anlocken kann. :)
Natural Bridge |
Jedenfalls sind heute
7 gut sichtbare Felstürme erhalten, und einige andere kann man entlang der
Great Ocean Road bewundern, welche zwar nicht zu den 12 Aposteln gehören,
deswegen aber nicht minder
eindrucksvoll sind. Eine Aussichtsplattform bietet
sensationellen Ausblick auf die Apostel. Die Sonne schien und der Himmel sowie
das Meer waren strahlend blau. Ein wunderschöner Tag.London Bridge |
Dann machten wir das, was die meisten (vorallem
übergewichtigen) Touristen lieben: Wir stiegen ins Auto, fuhren ein paar
hundert Meter zur nächsten Attraktion, stiegen aus, bewunderten das, was es zu
bewundern gab, machten Fotos, liefen zum Auto zurück, stiegen ein und fuhren
zur nächsten Attraktion. Das war aber durchaus anstrengend! Viel anstrengender,
als wir vermutet hatten.
Entlang der Great Ocean Road gibt es auch wirklich viel
zu sehen: Etwa die London Bridge, eine natürliche Brücke aus Sandstein, die das
Meer herausgewaschen hat, andere natürliche Steinbögen, zerklüftete Buchten,
Sandsteintürme, schöne Strände oder eine Grotte, die ein faszinierendes
Farbenspiel des Wassers aufweist.
Grotte |
An so schönen Sehenswürdigkeiten kann man einfach nicht
vorbeifahren, selbst wenn man schon müde ist. Dazu gibt es allerlei Geschichten
über Schiffsbrüche. Die Küste mit den tückischen Felsen und Strömungen wird
auch „Shipwrack-Coast“ genannt, da hier unzählige Schiffe Schiffbruch erlitten
und viele Menschen starben. Viele Geschichten von Leuten, die entweder auf
wundersame oder heldenhafte Weise überlebt bzw. den Tod gefunden haben, werden
romantisch ausgeschmückt. In einem Visitor Centre konnten wir Überbleibsel von
einigen Schiffen bewundern und einiges zu den berühmtesten Schiffbrüchen
erfahren. Könnt ihr euch vorstellen, dass es tatsächlich einen Seemann gab, der
14 Schiffbrüche überlebte, zwei seiner Söhne bei Schiffbrüchen verlor und immer
noch zur See ging? Oder dass es ein Segelschiff gab, das nach monatelanger Anreise
von England am letzten Abend vor der Ankunft in Melbourne an dieser Küste
zerschellte und nur zwei Personen überlebten (eine Nichtschwimmerin und ein
Mitglied der Crew)? Es gibt unzählige solcher Geschichten!
Australisch Campen
Lieblings-Essen im Bus |
Dank eines Camping-Buches fanden wir einen sehr
günstigen, schön gelegenen Campingplatz, wo sich schon unzählige, vor allem
betagtere, australische Camper häuslich eingerichtet hatten. Ein Paar hatte
sogar einen Auslauf für ihre Hühner dabei. Die höchste erlaubte
Aufenthaltsdauer beträgt hier 90 Tage.
Solch schöne, originelle Campingplätze
kann man als Tourist ohne dieses Buch nicht finden, denn entgegen der teuren,
privaten, meist weniger schön gelegenen Campingplätze sind diese schlecht und
manchmal gar nicht angeschrieben.Sonnenuntergang am Strand, Killarney |
Die Great Ocean Road mit all den berühmten Sehenswürdigkeiten,
ist wirklich einen Besuch wert und wir sind froh, dass wir uns in den kälteren
Süden aufgemacht haben, um diese wunderschönen Naturschauspiele zu sehen.
Trotzdem haben wir wieder einmal gemerkt, dass die unverhofften, zufällig eintreffenden Dinge oft genauso schön und eindrucksvoll sein können: Die Koala-Straße, die wir zufällig fanden, und auf der wir kaum einen Baum ohne Koala finden konnten; schöne Gegenden, die man nur abseits der Hauptroute findet, oder der Campingplatz mit all den freundlichen Australiern, die Hippie-Campern gütig gestimmt sind und mit einem Augenzwinkern fragen, wo denn meine Rasta-Locken und die Blumen im Haar geblieben sind...
Trotzdem haben wir wieder einmal gemerkt, dass die unverhofften, zufällig eintreffenden Dinge oft genauso schön und eindrucksvoll sein können: Die Koala-Straße, die wir zufällig fanden, und auf der wir kaum einen Baum ohne Koala finden konnten; schöne Gegenden, die man nur abseits der Hauptroute findet, oder der Campingplatz mit all den freundlichen Australiern, die Hippie-Campern gütig gestimmt sind und mit einem Augenzwinkern fragen, wo denn meine Rasta-Locken und die Blumen im Haar geblieben sind...
moooooa, des sind so traumhafte bilder!!!!! und i freu mi voll dasr so a guate zit mit da "entfernten verwandten" ka hond:) hey annika loss mol widr was höra!!!
AntwortenLöschenhan euch gern,
beate
hallihallo ihr lieben - freut mich, wieder von euch lesen zu können! ich liebe den (in meinem kopf entstandenen) film von der koalamutter mit ihrem süßen jungen und kann förmlich dein (annika) "moii" hören! :) - wunderschön, dass ihr alles so gut mit der kamera einfangen könnt - so hat man (beziehungsweise ich) auch ein "reales" bild vor augen, während man (wieder ich) die texte liest! <3 - passt auf euch auf!!!
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