Donnerstag, 16. Mai 2013

Canadreams



Annika und Andi: Seit unserem letzten Blogeintrag ist viel passiert! Wir haben ein wenig die „Wildnis“ Kanadas aufgespürt – und sie kennen und lieben gelernt.
Wir haben verschiedene Provincial Parks besucht und Kanadas Weite gespürt, obwohl wir uns eigentlich nur in Ontario und Quebec aufgehalten haben. :)



Algonquin Park
Der Algonquin Provincial Park ist ein 7725km² großer Naturpark (Vorarlberg = ca. 2600km²) in Ontario, der Laub- und Nadelwälder, sowie Sümpfe, Flüsse und Seen zu bieten hat und unzähligen Tieren als Lebensraum dient.
Begeistert wanderten wir schon am ersten Tag gleich 2 Trails (Wanderwege), obwohl wir erst am Nachmittag angekommen waren. Man kann keinen Wald auf einem Foto einfangen, denn Geruch und Geräusche lassen sich natürlich nicht aufzeichnen, genauso wenig wie das, was man fühlt, wenn man über die atemberaubende Natur staunt. Deshalb ist es auch schwer, die Landschaft im Algonquin Park zu beschreiben. In den 3 Tagen, die wir dort waren, lernten wir verschiedene Arten von Wälder kennen, sahen uns Biberdämme und Biberbauten an, konnten uns an den vielen Seen und Flüssen kaum satt sehen und erlebten mit Freuden den Frühlingsanfang. Zu den verschiedenen Trails konnte man kleine Büchlein kaufen, in denen wir viel über die Vegetation im Algonquin Park, über die Tiere, Pflanzen und auch die Geologie und Geschichte lernen.
Natürlich konnten wir auch einige der beschriebenen Tiere beobachten: Elche, Hirsche, Biber, Füchse, Eichhörnchen und Chipmunks, Schildkröten, Schlangen und allerlei Vögel. Vor allem die Biber hatten es uns angetan. Deshalb standen wir auch sehr früh auf oder trauten uns auch bei Dämmerung in den Wald, um sie zu beobachten.
An einem Tag unternahmen wir eine kleine Kanutour, die uns super gefallen hat. Wir sind wirklich begeistert von diesem Park!





Parc National d'Aiguebelle und Manitoulin Island
Unser Plan war ursprünglich, nach dem Algonquin-Erlebnis ein wenig das Stadtleben von Kanada kennen zu lernen und Quebec City zu besuchen. Der Wetterbericht war aber so schlecht, dass wir beschlossen, weiter nordwestlich zu fahren. Schließlich verschlug es uns in den Aiguebelle-Nationalpark, in dem vor allem Birken und Nadelbäume zu finden waren. Nach den heißen, wunderschönen Tagen im Algonquin Park mussten wir uns hier schon sehr warm anziehen. Auf einer Wanderung überquerten wir eine sehr hohe Hängebrücke. Da wir uns in der französischen Provinz Quebec befanden, hatten wir einige lustige Erlebnisse bezüglich unseres schlechten Französisch und des noch schlechteren Englisch der Einwohner, aber wir schlugen uns gut durch. :)

Da wir nun keine spezifischen Pläne mehr hatten, beschlossen wir schließlich nach Manitoulin-Island zu fahren. (Schon allein der Name klingt spannend.) Leider erreichte uns dort das schlechte Wetter und zu dem eisigen Wind kam auch noch ein wenig Schnee dazu. Deshalb machten wir auf der Insel nur eine Wohnmobilrundfahrt, und hielten nur an, um ein Reh-Skelett zu inspizieren oder ein winziges „Museum“ zu besuchen. Regelmäßige Tim Hortons – Besuche (Restaurantkette) gehörten für uns (wie für jeden Kanadier) schon richtig dazu, allein schon wegen des Internets.

Killarney Park 
Wir entschieden, dass unser Kanada-Aufenthalt nun ganz der Natur gewidmet war und brachen als unser letztes großes Ziel in den Killarney Provincial Park auf.
Auch hier unternahmen wir einige Wanderungen, bei denen wir über die „indianische“ Landschaft, Wälder, die mit rotem Granitgestein durchzogen sind, staunen durften.
In einer Bar im winzigen Fischerort Killarney unterhielten wir uns bei einem Bier mit offenen und freundlichen „echten“ Kanadiern und sahen uns den Schluss eines Eishockeymatchs an.




Bären - In unserem gesamten Kanada-Aufenthalt haben wir leider keinen einzigen zu Gesicht bekommen. Wir hegten sogar schon die Vermutung, dass die Geschichten von Bären nur Touristen anlocken sollen. :)
Bis zu jenem denkwürdigen letzten Tag im Killarney Park:
Bei einer Wanderung mitten im Wald passierten wir eine kleine Kuppe.
Oben angekommen sah Andi (wie erhofft, aber dennoch völlig unerwartet) nur wenige Meter entfernt einem Bären ins Angesicht. Beide starrten sich entgeistert an und überlegten, was nun wohl die beste Reaktion wäre, doch dann entschied sich der Bär (wie Annika, die hinter Andi stand) freundlicherweise zur Flucht.
Als wäre ein Bär nicht schon aufregend genug, bekamen wir an diesem Tag tatsächlich noch drei weitere zu Gesicht, darunter sogar einen Babybär. Auch einen Fuchs, Rehe, Elche und die allgegenwärtigen süßen Eichhörnchen konnten wir noch beobachten.

Unser Wohnmobil-Abenteuer ist nun zu Ende. Wir haben viel, und gleichzeitig so wenig von Kanada gesehen. Wir sind sehr dankbar, dass wir bei fast ausschließlich schönem Wetter die wunderschöne Natur Kanadas erleben durften und nehmen viele Erinnerungen mit...


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