Freitag, 28. Februar 2014

Freud und Leid auf Penang


Annika: Ja, wir lassen immer seltener etwas von uns hören. Das hat mehrere Gründe: Wir erleben viel und nutzen die uns verbleibende Zeit richtig aus, aber wir sind auch etwas schreibfaul geworden. (Ihr seid vielleicht auch schon lesefaul geworden? :))
Wir schreiben euch nun aus Thailand, wollen euch aber ein paar Geschichten aus Malaysia nicht vorenthalten.

Aussicht vom Penang Hill auf die Stadt Georgetown
Unsere Malaysia-Reise führte uns schließlich auf die Insel Penang im Norden Malaysias. Wir ließen uns als erstes in einem kleinen Ort an der Küste nieder. Das Hostel gehörte definitiv nicht zu den Besten, und aufgrund des bestialischen Katzengestanks hielten wir uns auch so wenig wie möglich dort auf. Beim Reisen lernt man es auch mit solchen Dingen vorlieb zu nehmen und sich am Schönen dafür umso mehr zu erfreuen. Da waren zum Beispiel die vielen Restaurants zwischen denen wir auswählen konnten, oder die Strände auf Penang oder die Mopeds, die wir uns für einen Tag mieteten.

Die Insel mit Motorrollern entdecken...
Motorroller in Malaysia zu mieten ist höchst unkompliziert. Man geht die Straße entlang und kaum ist man ein paar Schritte gegangen, sieht man schon die Reklameschilder „for rent“ an den Rollern hängen, die am Straßenrand stehen. Man geht in ein Büro dieser kleinen Vermietungsfirmen und man braucht nur 35 Ringit (7 Euro) zu bezahlen, und schon ist man Herr eines Motorrollers für 24 Stunden. Die ausgeliehenen Helme dienen mehr zur Dekoration als zum Schutz, aber dennoch wird man ihn brav aufsetzen. Andi und ich waren positiv überrascht, als wir unsere Roller ausprobierten. Kein Vergleich zu meinem alten Moped! In Malaysia  gibt sowieso nur Leichtmotorräder, keine Mopeds, wie wir sie kennen. Alle fahren locker 100km/h.

Penang-Tattoo

Besuch des Kek Lok Si Tempels bei Nacht
Es machte uns großen Spaß, auf unseren Rollern über die Küstensträßchen entlang zu fahren und so die Insel zu erkunden. Und so kam es, dass ich auf Penang auch mein erstes Tattoo bekommen habe; ungewollt zwar und doch auf hartnäckige Art und Weise geradezu dauerhaft. Heute, zwei Wochen später, ziert eine große weiß-rosa Narbe meinen rechten Unterschenkel, die einen starken Kontrast zur restlichen gebräunten Haut bietet und die zu Andis Belustigung sogar die Form der Insel Penang hat. Ich habe mich tatsächlich am Auspuff meines Rollers dermaßen verbrannt, dass zwei Wochen lang all meine Künste als Krankenschwester gefragt waren.


Strand im Nationalpark der Insel Penang


Das Beste: Campen im Nationalpark

Unser Zelt hatten wir schnell aufgestellt.
Trotz dieser schmerzhaften Erfahrung beschlossen wir, einen Tag darauf im kleinen Nationalpark auf der Insel zu übernachten. Wir beglückwünschen uns immer noch zu diesem tollen Ausflug und zu der genialen Idee zu zelten. Als wir am Turtle-Beach ankamen, waren die Tagestouristen schon abgereist und der Strand Menschenleer. Im Regenwald, der gleich hinter dem Strand begann, befand sich ein kleiner Campingplatz, auf dem wir motiviert unser Zelt aufstellten. Wir genossen die Ruhe am schönen Strand und den herrlichen Sonnenuntergang. In den Ästen eines Baumes entdeckte Andi ein sogenanntes Riesen-Eichhörnchen, das mit dem Schwanz gemessen einen knappen Meter lang war.  

Sonnenuntergang
Nach Einbruch der Dunkelheit wollten wir am Strand entlang spazieren, in der Hoffnung, dass wir eine Schildkröte beobachten können. „Leider“ wurde uns dies zum Schutz der Schildkröten von einem Park-Ranger untersagt. Allerdings machten wir vom Bootssteg aus noch eine interessante Entdeckung. Das Meer leuchtete! Das Wasser glitzerte und schimmerte auf geheimnisvolle Art und Weise. Wir erkundigten uns bei Fischern nach diesem Phänomen, aber sie wussten auch nicht so recht was es war. Später fanden wir allerdings heraus, dass wir hier leuchtendes Plankton gesehen haben, das bei Strömungsveränderung Licht aussendet.

Ein Schuppentier - Wir waren begeistert!
Bald machten wir es uns in unserem Zelt gemütlich. Andi war schon eingedöst, als ich ein lautes Rascheln nahe dem Zelt wahrnahm. Es musste ein größeres Tier sein. Ich weckte Andi und er verließ sogleich mutig mit einer Taschenlampe unser Zelt. Es stellte sich heraus, dass ein größeres Schuppentier in unmittelbarer Umgebung nach Ameisen scharrte und wühlte. Es schien keine Notiz von den zwei Gestalten mit der Taschenlampe zu nehmen, die ihm wie gebannt bei der Futtersuche zusahen. Wir konnten das Schuppentier, das unbeirrt scharrte und totes Gehölz mit seinen Pranken inspizierte
und zerbrach, sogar filmen. Wir waren selig und nachdem wir uns von diesem besonderen Anblick losreißen konnten legten wir uns wieder schlafen.

Frühmorgens im Regenwald unterwegs
Am nächsten Morgen bereitete uns Andi ein feines Mahl in der Dschungelküche her, bevor wir uns auf den Weg durch den Regenwald zurück in die Zivilisation machten. Es war ein sehr schöner Pfad und in der Früh trafen wir nur auf ganz wenige andere Wanderer. Dieser Ausflug in den Nationalpark Penangs war ein Highlight unserer Zeit in Malaysia. Das Schuppentier hat sicher dazu beigetragen.

 
Georgetown trotz eines Verlusts genießen
Moschee in Georgetown

Die folgenden Tage verbrachten wir in Georgetown, der Hauptstadt Penangs. Penang unterlag, wie ganz Malaysia, verschiedener kultureller Einflüsse (Inder, Chinesen, Araber, Portugiesen, Niederländer, Briten). Vielleicht macht diese Vielfalt den Reiz der Stadt Georgetown auf Penang aus. Georgetown bietet nämlich einen beachtlichen Mix aus verschiedenen Kulturen und Religionen und es lassen sich neben kolonialen Häusern, chinesischen Herrenhäusern, Kirchen und Moscheen auch verschiedene Tempel in dieser Stadt besichtigen.

Streetart in Georgetown
In Georgetown verbrachten wir einige Tage, zum einen weil es uns gefiel und zum anderen weil uns „widrige Umstände“ festhielten.
Neben dem Besuch des Penang-Hill und des großen, buddhistischen Kek Lok Si – Tempels etwas außerhalb der Stadt, hielten wir uns in Georgetwon selbst auf, wo wir vor allem die Streetart-Plätze aufsuchten, kreative Straßenkunst, die nicht nur sehenswert ist sondern oft auch noch lehrreich. So erzählen viele Plätze etwas zu der Geschichte Georgetowns oder über dessen Bewohner. Es gibt extra Stadtpläne, in denen die vielen Streetart-Orte eingezeichnet sind.

Andi spielt mit Straßenkindern
Basketball
Nach einem schönen und anstrengenden Tag, der der Suche nach Straßenkunst gewidmet war, passierte es. Am Abend betrauerten wir den Verlust unserer treuesten und teuersten Begleiterin: Unsere Kamera. Opfer eines Diebstahls. Es war schon ein Schock für uns. Obwohl wir auf der Reise nicht wirklich viele Dinge besitzen, sind uns die Dinge, die wir haben, besonders lieb. Besonders unsere Kamera. Immerhin hatten wir „nur“ die Fotos eines Tages verloren, die Fotos von den vorherigen Tagen hatten wir schon auf unserem Netbook abgespeichert. Wir versuchten positiv zu bleiben und beschlossen nach ein paar Stunden der Trauer und des Ärgers uns nicht die Zeit verderben zu lassen. Ein Polizeibericht war bald erstellt und da wir unsere Kamera nicht auf dem Schwarzmarkt finden konnten, erstanden wir eine neue Kamera (das gleiche Modell).
Wir wollten dem Dieb zumindest den Triumph nicht gönnen, dass wir unserer Fotos beraubt wurden und schossen einfach die fast exakt gleichen Fotos noch einmal. Nun wussten wir ja, wo sich alle Straßenkunst-Plätze befanden!

Wir auf dem Penang Hill
Nachdem wir aber unsere Pässe mit einem genehmigten Thai-Visum in den Händen hielten, hielt uns nichts mehr in Malaysia und wir freuten uns auf Thailand, ein Land, das mit vielen Vorurteilen belegt ist und über das wir zumindest etwas sicher wussten: Thailand ist überlaufen. Eine Tatsache, die wir als Weltreisende überhaupt nicht schätzen. Doch ich pflegte ja zu sagen „Warum ist Thailand überlaufen? – Weil es bestimmt schön ist!“
Und wir freuten uns wirklich auf dieses Land, über das wir schon viel gehört haben und dessen Land und Leute und dessen Strände und Inseln tausende von Touristen in den Bann ziehen.



Weitere Fotos zu Penang findet ihr hier: Penang-Album

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Dienstag, 18. Februar 2014

Unbekanntes Malaysia

Batu - Caves, Kuala Lumpur


Annika: Obwohl wir uns generell ein wenig besser auf ein Land vorbereiten, bevor wir es bereisen, beschränkten sich unsere Kenntnisse über Malaysia auf ein Minimum. Ich wusste, dass es dort billiger sein würde, als in Singapur, und Andi wusste von einer Formel 1 Strecke zu berichten. Es ist aber interessant, was man beim Bereisen eines Landes alles in Erfahrung bringt und was man über Land und Leute lernt.

Malaysia ist ein interessantes Land mit reicher Geschichte und voll von verschiedenen Kulturen und Religionen. Malaysia ist eines der wenigen Ländern der Welt mit Wahlmonarchie. Ein König wird alle fünf Jahre gewählt. Die Hälfte der Menschen, die in Malaysia leben, sind Malaysier, ca. 25% sind chinesischer, 11% indigener und 7% indischer Abstammung.



Besuch einer Moschee, Kuala Lumpur
Der Islam, zu dem sich 60% der Bevölkerung bekennen, ist Staatsreligion. Somit war Malaysia das erste muslimische Land, das wir auf unserer Weltreise besuchten. Unter anderem war dies spürbar, weil wir noch nie so viele Frauen mit Kopftüchern, aber vor allem auch in Burka gesehen haben. Die Chinesen sind meistens Buddhisten und die Inder überwiegend Hindus. Ca. 9% der Bevölkerung sind Christen.




In einem libanesischem/iranischen Restaurant
mit Dino aus England, Kuala Lumpur
Schon allein wegen dieser Vielfalt an Kulturen und Religionen ist Malaysia ein interessantes Land. So kann man beim Schlendern durch die
Straßen auf hinduistische und buddhistische Tempel, sowie auf Moscheen und Kirchen treffen. Wir genossen die Auswahl an den verschiedenen Restaurants, wobei wir Indisch favorisierten und Freude an gutem Naan (indisches Brot) hatten.





Hauptplatz Melaka, mit holländischer Kirche
Kanal Melaka
Ein vielleicht interessantes Detail am Rande: Wir bekamen in Malaysia selten das, was wir bestellt hatten. Manchmal bekamen wir weniger oder gar nichts (weil es vergessen wurde, die Kellner benutzen generell keinen Notizblock), manchmal gab es Kommunikationsschwierigkeiten. Doch was wir bekamen, war eigentlich stets interessant und auch gut, auch die Froschschenkel. Wir können die malaysische Schrift natürlich nicht entziffern und selbst wenn es in unseren Buchstaben geschrieben wurde, konnten wir die Speisekarte natürlich nicht verstehen. Wie ihr seht kann es also auch eine Herausforderung sein, zu seinen täglichen Mahlzeiten zu kommen. :) Eine Herausforderung, die durchaus Spaß macht.

Mit Lampions geschmückte Straßen, Melaka
Melaka, eine Stadt an der Westküste Malaysias, war unser erstes Ziel. Die Altstadt Melakas gehört heute zum Unesco-Weltkulturerbe. Melaka stand unter portugiesischer, niederländischer und britischer Herrschaft, und es zeugen Straßennamen oder verschiedene Gebäude von diesen Zeiten. Wir besichtigen so ziemlich alles, was es in Melaka zu sehen gab, erfreuten uns an den billigen Preisen auf den Markt und beim Essen gehen, und überprüften, ob sich Melaka aufgrund seines Kanals wirklich
„das Venedig von Malaysia“ nennen darf. Venedig ist schon schöner, sage ich. :)





Blick auf die Petronas Twin-Towers, Kuala Lumpur
Obwohl wir Großstädte eigentlich nicht mögen, verbrachten wir eine Woche in Kuala Lumpur. Wir wohnten in einem netten Hostel und besuchten unter anderem die Petronas Twin-Towers oder die Batu-Höhlen, die mehrere Hindu-Tempel beherbergen und die man als Kuala Lumpur – Besucher gesehen haben muss.
Es war immer sehr heiß in Malaysia, tagsüber fielen die Temperatur nie unter 30 Grad. Verständlicherweise hingen wir deshalb auch gerne im Hostel herum, und erholten uns von anstrengenden Fußmärschen durch die Stadt. Kuala Lumpur hat uns deshalb gefallen, da dort so viele verschiedene Kulturen zusammenleben und es interessant ist, durch die Straßen zu schlendern und Leute zu beobachten.

Wanderung durch den Dschungel, Taman Negara NP
Doch bald zog es Andi und mich wieder weiter. Wir fuhren in den bekanntesten Nationalpark Malaysias, den Taman Negara Nationalpark, der zum Schutz des tropischen Dschungel gegründet wurde. Können wir genug vom Regenwald bekommen? Wir glauben es nicht. Auch wenn die Wanderungen, die wir unternommen haben, sehr anstrengend und schweißtreibend waren. Wir fühlen uns im Wald einfach wohl, und es gibt immer wieder etwas Neues zu entdecken!
Wie überall auf unserer Weltreise...




Mehr Fotos gibt es hier zu sehen: Fotoalbum Malaysia

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Freitag, 7. Februar 2014

Geschichten aus Manila



In der Region "Metro Manila" leben circa 11,5 Millionen
Menschen; die Hälfte davon lebt in Slums.
Annika: Wenn wir an die Philippinen denken, erinnern wir uns nicht nur an die vielen fröhlichen und freundlichen Leute, die wir dort getroffen haben, und an die schönen Strände und das blaue Wasser.
Wir denken auch an eine vielleicht noch eindrücklichere Erfahrung, die wir machen durften. Wie Andi schon erwähnt hat, konnten wir am Ende unseres Philippinen-Aufenthaltes die christliche Organisation Metro Worldchild besuchen. 

Mit den Metro-Mitarbeitern im Del Pan - District
Bill Wilson aus den USA (einst selbst ein Straßenkind) gründete diese Organisation, die es nun schon auf fünf Kontinenten gibt. Die Mitarbeiter in den Philippinen besuchen die ärmsten Gegenden Manilas und nehmen Anteil am Leben der Slum-Familien. Die Hauptarbeit sind die wöchentl. Sonntags-Schulen, wo kreativ die christliche Botschaft verkündet wird. Wo sie können und wenn es in ihrer Macht steht, helfen die Mitarbeiter den Kindern und Familien. Metro Worldchild möchte Leben verändern, und zwar das Leben von Straßenkindern, die eigentlich keine Hoffnung haben.

It’s easier to build boys and girls than to repair men and women”, sagt Pastor Bill Wilson.


Wir besuchten mit Metro einige ihrer Einsatz-Orte, die ärmsten Gegenden Manilas. Da wäre beispielsweise die Gegend „Del Pan“, nur ein paar Ecken weiter neben einer der größten Sehenswürdigkeiten Manilas, dem Fort Santiago, das sich täglich zahlreiche Touristen anschauen. Sogleich stoppte ein Polizeiauto. Der Polizeibeamte streckte seinen Kopf durchs Fenster und fragte „Wisst ihr schon, wo ihr euch befindet? Das ist keine Gegend für Touristen. Es ist sehr gefährlich hier.“ „Wir wissen es“, antwortete ein Metro-Mitarbeiter, „und wir sind bewusst hier.“

Immer waren wir von vielen neugierigen, freudigen und überschwänglichen Kindern umringt, die sich über Aufmerksamkeit und Abwechslung freuen.



Pfahlbauten. Aus Platz- und Geldmangel bauen sich viele
Leute Hütten auf Flüssen oder im Meer.
Man wird mit vielen traurigen Schicksalen konfrontiert. Kinder, die nicht genug zu essen haben, Kinder, die den Müll durchsuchen, Kinder, um die sich niemand kümmert. Die Trostlosigkeit dieser Situation und unsere Machtlosigkeit macht uns zu schaffen. Es gibt mit Sicherheit tausende solcher Schicksale in Manila, auf den Philippinen. Das wissen wir. Aber nun haben einige dieser Schicksale Gesichter. Und Namen.




Wir Walch-Kinder hatten früher eine Kassette mit dem Namen „Ausbruch aus Tondo“, die von einem Straßenkind handelt, dessen Leben durch Missionare in Manila, die sich um Straßenkinder kümmern, und durch den Glauben an Gott eine völlig neue Richtung bekommt. Mich hat diese wahre Geschichte sehr bewegt und beeindruckt, aber ich hätte mir damals natürlich nie gedacht, dass ich eines Tages selbst in Tondo stehen werde.


Dass Andi mit den Jugendlichen Basketball gespielt hat,
fand großen Anklang bei Jung und Alt.
Als wir mit Jezer, einem langjährigen Mitarbeiter von Metro, durch die verstopften Straßen Manilas fuhren, fragte ich ihn: „Jezer, gibt es eigentlich Gegenden in Manila, wo man nicht hinkann, weil es so gefährlich ist?“ Jezer lächelte. „Ja, die gibt es. Tondo zum Beispiel. Wir fahren morgen dort hin!“
Am nächsten Tag fuhren wir also nach Tondo, zum „Smokey Mountain“. Der Smokey Mountain ist ein riesiger, stinkender Müllberg, auf dem Menschen wohnen und versuchen, durch Fundstücke im Müll, durch Mülltrennung oder durch Müllverbrennung etwas Geld zu verdienen.

Tondo
Was Andi und ich in Manila mit Metro Ministries gesehen und erlebt haben, können und möchten wir nie vergessen. Als wir nach dem Besuch des Smokey Mountain in Tondo wieder in unseren Bus stiegen, rief mir ein etwa 12-jähriger Junge, mit dem ich mich unterhalten hatte, „God bless you!“ zu. Die Kinder freuen sich so über die Besuche, über die Anteilnahme an ihrem Leben. Ich kämpfte mit den Tränen, als ich ihm das gleiche wünschte. Gottes Segen.


Smokey Mountain, Tondo
Die Menschen in den Slums verbrennen altes Bauholz, um
Holzkohle zum Verkauf herzustellen. Es enstehen giftige
Dämpfe, das Atmen fällt schwer.
Daher der Name "Smokey Mountain".

Kann man nach solchen Erlebnissen einfach normal weiter machen? Es kommt einem anfangs fast unmöglich vor, und dennoch geht es erschreckend schnell. Aus den Augen heißt aber nicht aus dem Sinn. Manila und die Straßenkinder liegen uns am Herzen, und vielleicht können / möchten wir eines Tages mehr tun, als „nur“ Geld zu spenden oder Metro nur einen kurzen Besuch abzustatten…