Annika und Andi: Seit unserem letzten Blogeintrag ist viel passiert! Wir
haben ein wenig die „Wildnis“ Kanadas aufgespürt – und sie kennen und lieben
gelernt.
Wir haben verschiedene Provincial Parks besucht und
Kanadas Weite gespürt, obwohl wir uns eigentlich nur in Ontario und Quebec
aufgehalten haben. :)
Algonquin Park
Der Algonquin Provincial Park ist ein 7725km² großer Naturpark
(Vorarlberg = ca. 2600km²) in Ontario, der Laub- und Nadelwälder, sowie Sümpfe,
Flüsse und Seen zu bieten hat und unzähligen Tieren als Lebensraum dient.
Begeistert wanderten wir schon am ersten Tag gleich 2
Trails (Wanderwege), obwohl wir erst am Nachmittag angekommen waren. Man kann keinen Wald
auf einem Foto einfangen, denn Geruch und Geräusche lassen sich natürlich nicht
aufzeichnen, genauso wenig wie das, was man fühlt, wenn man über die
atemberaubende Natur staunt. Deshalb ist es auch schwer, die Landschaft im Algonquin
Park zu beschreiben. In den 3 Tagen, die wir dort waren, lernten wir
verschiedene Arten von Wälder kennen, sahen uns Biberdämme und Biberbauten an,
konnten uns an den vielen Seen und Flüssen kaum satt sehen und erlebten mit
Freuden den Frühlingsanfang. Zu den verschiedenen Trails konnte
man kleine Büchlein kaufen, in denen wir viel über die Vegetation im Algonquin
Park, über die Tiere, Pflanzen und auch die Geologie und Geschichte lernen.
Natürlich konnten wir auch einige der beschriebenen Tiere
beobachten: Elche, Hirsche, Biber, Füchse, Eichhörnchen und Chipmunks,
Schildkröten, Schlangen und allerlei Vögel. Vor allem die Biber hatten es uns
angetan. Deshalb standen wir auch sehr früh auf oder trauten uns auch bei
Dämmerung in den Wald, um sie zu beobachten.
An einem Tag unternahmen wir eine kleine Kanutour, die
uns super gefallen hat. Wir sind wirklich begeistert von diesem Park!
Parc National d'Aiguebelle und Manitoulin Island
Unser Plan war ursprünglich, nach dem Algonquin-Erlebnis
ein wenig das Stadtleben von Kanada kennen zu lernen und Quebec City zu
besuchen. Der Wetterbericht war aber so schlecht, dass wir beschlossen, weiter
nordwestlich zu fahren. Schließlich verschlug es uns in den Aiguebelle-Nationalpark,
in dem vor allem Birken und Nadelbäume zu finden waren. Nach den heißen,
wunderschönen Tagen im Algonquin Park mussten wir uns hier schon sehr warm
anziehen. Auf einer Wanderung überquerten wir eine sehr hohe Hängebrücke. Da wir
uns in der französischen Provinz Quebec befanden, hatten wir einige lustige
Erlebnisse bezüglich unseres schlechten Französisch und des noch schlechteren
Englisch der Einwohner, aber wir schlugen uns gut durch. :)
Da wir nun keine spezifischen Pläne mehr hatten,
beschlossen wir schließlich nach Manitoulin-Island zu fahren. (Schon allein der
Name klingt spannend.) Leider erreichte uns dort das schlechte Wetter und zu
dem eisigen Wind kam auch noch ein wenig Schnee dazu. Deshalb machten wir auf
der Insel nur eine Wohnmobilrundfahrt, und hielten nur an, um ein Reh-Skelett
zu inspizieren oder ein winziges „Museum“ zu besuchen. Regelmäßige Tim Hortons
– Besuche (Restaurantkette) gehörten für uns (wie für jeden Kanadier) schon
richtig dazu, allein schon wegen des Internets.
Killarney Park
Wir entschieden, dass unser Kanada-Aufenthalt nun ganz
der Natur gewidmet war und brachen als unser letztes großes Ziel in den
Killarney Provincial Park auf.
Auch hier unternahmen wir einige Wanderungen, bei denen
wir über die „indianische“ Landschaft, Wälder, die mit rotem Granitgestein
durchzogen sind, staunen durften.
In einer Bar im winzigen Fischerort Killarney
unterhielten wir uns bei einem Bier mit offenen und freundlichen „echten“
Kanadiern und sahen uns den Schluss eines Eishockeymatchs an.
Bären - In unserem gesamten Kanada-Aufenthalt haben wir
leider keinen einzigen zu Gesicht bekommen. Wir hegten sogar schon die Vermutung,
dass die Geschichten von Bären nur Touristen anlocken sollen. :)
Bis zu jenem denkwürdigen letzten Tag im Killarney Park:
Bis zu jenem denkwürdigen letzten Tag im Killarney Park:
Bei einer Wanderung mitten im Wald passierten wir eine kleine Kuppe.
Oben angekommen sah Andi (wie erhofft, aber dennoch völlig unerwartet) nur wenige Meter entfernt einem Bären ins Angesicht. Beide starrten sich entgeistert an und überlegten, was nun wohl die beste Reaktion wäre, doch dann entschied sich der Bär (wie Annika, die hinter Andi stand) freundlicherweise zur Flucht.
Oben angekommen sah Andi (wie erhofft, aber dennoch völlig unerwartet) nur wenige Meter entfernt einem Bären ins Angesicht. Beide starrten sich entgeistert an und überlegten, was nun wohl die beste Reaktion wäre, doch dann entschied sich der Bär (wie Annika, die hinter Andi stand) freundlicherweise zur Flucht.
Als wäre ein Bär nicht schon aufregend genug, bekamen wir
an diesem Tag tatsächlich noch drei weitere zu Gesicht, darunter sogar einen
Babybär. Auch einen Fuchs, Rehe, Elche und die allgegenwärtigen süßen
Eichhörnchen konnten wir noch beobachten.
Unser Wohnmobil-Abenteuer ist nun zu Ende. Wir
haben viel, und gleichzeitig so wenig von Kanada gesehen. Wir sind sehr
dankbar, dass wir bei fast ausschließlich schönem Wetter die wunderschöne Natur
Kanadas erleben durften und nehmen viele Erinnerungen mit...